Aktien New York: Wenig bewegt nach jüngster Erholungsrally
Nach der Erholung auf Dreiwochenhochs ist die
Luft an den US-Börsen am Donnerstag erst einmal raus. Die Indizes
zeigten sich bis zwei Stunden vor Schluss schwunglos. Nachdem sich
zuletzt die Erwartung verfestigt hatte, dass es in diesem Jahr noch
eine Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed geben sollte, mangelte
es an neuen Impulsen.
Im Ergebnis lagen die Kurse der New Yorker Leitindizes nah an ihren
Vortagsschlussständen. Der Dow Jones Industrial lag
zuletzt mit 47.883 Punkten quasi auf Vortagsniveau. Eine Annäherung
an den bisherigen Rekord von 48.431 Punkten gelang ihm damit also
nicht.
Der marktbreite S&P 500 stand zuletzt mit 6.854
Punkten mit 0,06 Prozent im Plus. Der Nasdaq 100 gab
allerdings leicht um 0,20 Prozent auf 25.555 Punkte nach, nachdem er
zuletzt an sieben von acht Handelstagen mit Gewinnen geschlossen
hatte.
"In den USA warten die Anleger nun zunächst auf die nächste
Fed-Sitzung", schrieben die Autoren der Fuchs-Börsenbriefe. Sie
beziffern den Anteil der Experten, die in der kommenden Woche von
einer Zinssenkung der Fed ausgehen, auf mittlerweile wieder 90
Prozent. In den vergangenen Tagen hatten Wirtschaftsdaten privater
Institute daran nicht gerüttelt.
Individuell stark zeigte sich die Meta -Aktie, die um
vier Prozent anzog. Gut an kam ein Kreise-Bericht, wonach die vom
Facebook-Konzern geplanten Ausgaben für den Aufbau des sogenannten
Metaverse deutlich gekürzt werden sollen. Laut dem Experten Doug
Anmuth von JPMorgan reagiert der Konzern damit auf eine "Botschaft
des Marktes", nachdem die Aktien seit August eine Schwächeperiode
durchgemacht haben. Es sei gut, dass Meta auf die Anleger höre und
bei den Ausgaben disziplinierter werde.
Bei Salesforce mussten sich die Anleger mit Blick auf
aktuelle Geschäftszahlen erst einmal orientieren. Nach verhaltenem
Start preschten die Aktien zuletzt mit mehr als vier Prozent ins
Plus vor. Der Softwarehersteller blickt unter anderem wegen des
KI-Booms optimistischer auf den Umsatz im laufenden Geschäftsjahr.
Am Markt hieß es, der SAP-Konkurrent arbeite daran, mehr Kunden zum
Kauf seiner KI-Tools zu bewegen.
Große Enttäuschung herrschte im Software-Bereich dagegen bei
Snowflake , wie der Kursrutsch um 11,6 Prozent zeigt.
Der Cloud-Software-Spezialist gab einen operativen Margenausblick
ab, der hinter den Schätzungen der Analysten zurückblieb. Hier rief
dies bei den Anlegern Bedenken hinsichtlich der Rentabilität neuer
KI-basierter Tools hervor.
Unterschiedlich entwickelten sich nach Resultaten zwei
Einzelhandelswerte. Mit einem Kurssprung um 12,6 Prozent feierten es
die Aktionäre von Dollar General , dass der Discounter
seine Zielsetzungen anhob - bereits zum dritten Mal in diesem Jahr,
wie die Bernstein-Analystin Zhihan Ma betonte. Dem gegenüber stand
aber ein fast fünfprozentiges Minus bei Kroger . Die
Supermarktkette enttäuschte damit, dass das obere Ende der
diesjährigen Umsatz-Zielspanne gesenkt wurde./tih/mis