Wiener Börse (Mittag) - ATX tritt auf der Stelle / Trotz positiver Unternehmensnachrichten
Die Wiener Börse hat am Donnerstag nach der Verschnaufpause vom Vortag weiterhin nur verhalten entwickelt. Obwohl sich die Nachrichtenlage zu den Einzelwerten überwiegend positiv präsentierte, fehlen nach der jüngsten Rekordserie offenbar klare Aufwärtsimpulse.
Gegen Mittag notierte ATX bei 5.050 Punkten praktisch auf Vortagesniveau. Der ATX Prime kam bei 2.511 Zählern ebenfalls nicht vom Fleck. Das europäische Umfeld zeigte sich hingegen nach soliden Übersee-Vorgaben überwiegend mit moderaten Gewinnen.
In Schach gehalten wurde der ATX von schwächeren Öl- und Finanzwerten. Auf Unternehmensebene warteten dafür der Verbund, die VIG und Zumtobel mit guten Nachrichten auf.
Der Verbund hatte am Vorabend angekündigt eine Sonderdividende in Höhe von rund 400 Mio. oder 1,15 Euro je Aktie ausschütten zu wollen. Die Barclays-Analysten bewerteten dies als "positive Überraschung für Verbund und EVN". Zwar hätte "Der Standard" bereits vergangene Woche über Bestrebungen der Bundesregierung berichtet, höhere Ausschüttungen staatlicher Beteiligungen zu erzielen, die nun veröffentlichte Sonderdividende sei jedoch nicht in den Konsenserwartungen enthalten.
Anteile am Verbund stiegen darauf um 1,2 Prozent. Aktien der EVN, die rund 12,5 Prozent am Verbund hält, hielten sich mit minus 0,4 Prozent immerhin besser als das schwache europäische Branchenumfeld.
Papiere der VIG gewannen 2,4 Prozent nachdem der Versicherer neue Ziele für die kommenden Jahre definiert hatte. Analyst Thomas Unger von der Erste Group bewerte diese in einer ersten Einschätzung als positiv. Das Ziel für die verrechneten Prämien läge zwar im Rahmen seiner Schätzungen, jenes für den Gewinn vor Steuern aber deutlich darüber. Lediglich der unveränderte Dividendenausblick sei enttäuschend, so Unger.
Die Zumtobel-Aktien reagierten mit einem Zuwachs von 0,9 Prozent auf Halbjahreszahlen, obwohl der Leuchtenhersteller wegen der anhaltend schwachen Nachfrage im professionellen Beleuchtungsmarkt erneut einen Umsatzrückgang verzeichnet hatte. Erste-Analyst Michael Marschallinger hob jedoch den "starken" operativen Gewinn hervor, der über den Erwartungen lag. Besonders in der Lighting Division hätten sich die Sparmaßnahmen bemerkbar gemacht.
Bei voestalpine nahmen die Anleger trotz einer positiven Analystenmeinung weiter Gewinne mit, die Anteilsscheine ermäßigten sich am unteren ATX-Ende um ein Prozent. Die Analysten der Deutschen Bank nahmen die Aktie in ihren "TOP10 Germany stock basket" auf, in dem jene Werte enthalten sind, die am meisten von einer Erholung der deutschen Wirtschaft profitieren dürften. Die voest biete ein starkes Aufwärtspotenzial aufgrund der wirtschaftlichen Erholung in Deutschland, verbesserter Stahlpreise in Europa und des geplanten EU-Handelsschutzinstruments, schrieben die Analysten um Tim Rokossa.
spa/mik
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