Rohstoffe (Vormittag) - Ölpreise legen zu / Goldpreis leicht schwächer
Die Ölpreise haben am Mittwochvormittag zulegen können und sich damit etwas stabilisiert. Am Vortag waren sie nach anfänglichen Gewinnen in die Verlustzone gedreht. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Jänner stieg um gut ein Prozent auf 62,70 US-Dollar. Ein Barrel der US-Sorte WTI kostete 59,31 Dollar, das waren 1,2 Prozent mehr als am Vortag.
Marktteilnehmer analysieren die neuesten Entwicklungen bei den Ukraine-Gesprächen. Russland und die USA sind einem Kriegsende in der Ukraine bei einem längeren Treffen im Kreml anscheinend nicht näher gekommen, doch der Dialog soll nach Moskauer Angaben fortgesetzt werden. Präsident Wladimir Putin sprach mehr als fünf Stunden mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff und dem Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump, Jared Kushner. Während ein Durchbruch in Moskau ausblieb, einigten sich die EU-Staaten auf einen Importstopp für russisches Erdgas bis Ende 2027.
Unterdessen spiegeln sich nach Expertenmeinung die Angriffe der Ukraine auf die russische Ölindustrie kaum im allgemeinen Ölpreis wider. Er sei etwas überrascht, dass der Preis für Brent-Öl nicht ein bisschen höher ist, meint etwa Rohstoffexperte Robert Rennie von Westpac Banking Corp. Das übergreifende Thema für den Ölmarkt bleibe somit das Überangebot an Öl und der Lageraufbau.
Aktuell wird der Ölpreis auch noch gestützt durch die Spannungen zwischen den USA und Venezuela, das zu den Mitgliedsstaaten der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) zählt.
Der Preis für Rohöl der OPEC ist zuletzt etwas gesunken. Wie das OPEC-Sekretariat mitteilte, betrug der Korbpreis am Dienstag 63,44 Dollar je Barrel (159 Liter), nach 63,79 Dollar am Montag. Die OPEC berechnet den Korbpreis auf Basis der wichtigsten Sorten des Kartells.
Der Goldpreis gab am Mittwochvormittag leicht nach. Eine Feinunze (31,1 Gramm) kostete zuletzt 4.202,24 Dollar und damit 0,2 Prozent weniger als am Vorabend.
ger/mik