Die europäischen Börsen haben am
Dienstag leicht zugelegt. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
notierte am späten Vormittag 0,56 Prozent höher mit
5.699,05 Punkten. Der britische FTSE 100 gewann 0,23
Prozent auf 9.724,54 Punkte. Für den Schweizer SMI
ging es um 0,23 Prozent auf 12.880,61 Punkte nach oben.
Die Märkte orientierten sich in ihrer Zurückhaltung an den
US-Vorgaben. "An der Wall Street geht in diesen Tagen nicht mehr
viel voran, hier warten die Investoren auf ihre zu 90 Prozent
eingepreiste Zinssenkung der Fed am kommenden Mittwoch", so
Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. "Über
diesen Termin hinaus setzen sie auf einen Mann, der mehr und mehr
zum Favoriten für die Powell-Nachfolge im Mai kommenden Jahres
avanciert: Kevin Hassett." Hassett gelte als Vertreter einer
deutlich lockereren Geldpolitik.
Stärkster Sektor waren die Banken. Zu den Favoriten gehörten BNP
Paribas , die um 1,9 Prozent zulegten. JPMorgan hatte
das Kursziel von 87 auf 89 Euro angehoben. Die Analysten bleiben in
ihrem Ausblick auf 2026 auch optimistisch für Europas Bankwerte
insgesamt. Die Experten machen ein "perfektes Umfeld" aus einer zu
erwartenden Konjunkturerholung und einer anhaltend starken
Gewinnentwicklung aus. Zu ihren Favoriten gehören auch Societe
Generale , die um 1,7 Prozent kletterten.
Gefragt waren zudem die Bauwerte. Holcim stiegen
dabei um 1,3 Prozent. Der Zementkonzern tätigt drei Akquisitionen im
Bereich des Recyclings von Bau- und Abbruchmaterialien - in
Deutschland, Großbritannien und Frankreich.
Im nachgebenden Pharmasektor ragten Roche mit
leichtem Gewinn hervor. Der Konzern hatte in den USA und in Europa
für einen Diagnosetest Zulassungen erhalten.
Der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer kann
unterdessen rund um die milliardenteuren Rechtsstreitigkeiten um
angebliche Gesundheitsrisiken des Unkrautvernichters Glyphosat
weiter auf ein Grundsatzurteil des höchsten US-Gerichts hoffen. Der
sogenannte Solicitor General - eine Art Generalanwalt der
US-Regierung - unterstützt den Antrag des Konzerns auf Prüfung eines
Falls durch den US Supreme Court. Bayer erhofft sich ein
Grundsatzurteil, ob Bundesrecht zu Warnhinweisen beim Verkauf der
Unkrautvernichter über dem Recht von Bundesstaaten steht. Bayer
gewannen 9,5 Prozent./mf/jha/