Die Stimmung an Europas
Aktienmärkten bleibt trotz wieder gestiegener Hoffnungen auf eine
US-Leitzinssenkung noch im Dezember sowie vager Hoffnungen auf
Fortschritte auf dem Weg zu einer Beendigung des russischen
Angriffskrieges gegen die Ukraine trist. Zwar gibt es weiter
Stabilisierungsversuche nach dem jüngsten Rückschlag, eine Belebung
gelingt bisher aber nicht.
Der EuroStoxx 50 sank am Dienstagvormittag minimal
auf 5.527,37 Punkte. Außerhalb des Euroraums notierte der Schweizer
SMI mit 12.645 Zählern leicht im Minus, ebenso der
britische FTSE 100 mit 9.534 Punkten.
Dabei belasteten auch die Vorgaben aus den USA. Dort droht der
Erholung nach zwei Tagen schon wieder die Luft auszugeben. Wichtige
Impulse könnten im Tagesverlauf Daten zum Zustand des
US-Einzelhandels liefern.
Aus Branchensicht waren Rohstoffwerte gefragt. Der
Index der Bauwerte hielt sich zudem entgegen dem
Markttrend knapp in der Gewinnzone. Für die kriselnde deutsche
Baubranche gab es einen Lichtblick: Im September verbuchte das
Bauhauptgewerbe so viele neue Aufträge wie seit März 2022 nicht.
Der Index der Reise- und Freizeitunternehmen rutsche
indes mit einem Minus von knapp einem Prozent ans Ende des
europäischen Branchentableaus. Anleger blickten hier auf
Geschäftszahlen von Easyjet . Die
Billigfluggesellschaft habe im Schlussquartal des abgelaufenen
Geschäftsjahres zwar mit dem Vorsteuerergebnis die Erwartungen
übertroffen, schrieb Harry Gowers von der Bank JPMorgan in einer
ersten Reaktion. Doch sowohl die Aussagen zum Wintergeschäft als
auch der Ausblick für die Kostenentwicklung enttäuschten.
Die niederländische Bank ABN Amro überzeugte indes
mit ihren Geschäftsplanen, die sie auf einem Kapitalmarkttag
vorstellte. Bankchefin Marguerite Berard setzt rund ein halbes Jahr
nach ihrem Amtsantritt den Rotstift an. Um Kosten zu senken, will
sie die Belegschaft in den kommenden Jahren deutlich verkleinern.
Für 2028 verspricht die Managerin eine Eigenkapitalrendite der Bank
von mindestens 12 Prozent; zugleich strebt sie ein
Aufwands-Ertrags-Verhältnis von unter 55 Prozent an. Für den
Aktienkurs ging es um mehr als 5 Prozent nach oben./mis/jha/