ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Angst vor KI-Blase drückt stark auf Kurse
Nach zwei Tagen der Stabilisierung
sind Europas Aktienmärkte vor dem Wochenende wieder gefallen. Sorgen
über eine womöglich zu hohe Bewertung von Aktien im Zusammenhang mit
Künstlicher Intelligenz (KI) belasteten die Aktienbörsen generell.
Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 fiel
zwischenzeitlich auf den niedrigsten Stand seit Ende September. Am
Ende des Tages stand ein Minus von 0,98 Prozent auf 5.515,09 Zähler
zu Buche. Mit einem Verlust von gut 3 Prozent war es die schwächste
Börsenwoche für den Index seit Ende Juli.
"Europäische Aktien beenden eine schwache Woche mit Verlusten, weil
erneut Ängste vor einer KI-Blase aufkommen", konstatierte Emma Wall,
Marktstrategin von Investmenthaus Hargreaves Lansdown. Der Tech- und
KI-Gigant Nvidia habe mit seiner Quartalsbilanz nur
eine kurze Euphorie ausgelöst. Die Rally an den Aktienmärkten sei
damit zwar wohl nicht beendet, es dürfte zukünftig jedoch deutlich
stärkere Schwankungen geben.
Außerhalb des Euroraums schlugen sich die Aktienmärkte besser.
Anleger setzten auf den Schweizer Markt, der Leitindex SMI
schloss mit 0,71 Prozent im Plus bei 12.632,67
Zählern. Hier waren vor allem Schwergewichte wie Nestle
, Novartis und Roche
gesucht. Der britische FTSE 100 ging mit einem
moderaten Gewinn von 0,13 Prozent bei 9539,71 Punkten in das
Wochenende.
Am stärksten geriet der Technologiesektor unter
Druck. Die Aktie des Schwergewichts ASML büßte 6,3
Prozent ein und zog den Sektor mit nach unten. ASML reagierten auf
schwache Vorgaben großer US-Halbleiterwerte. "Der Abverkauf zielte
präzise auf Wachstumswerte und vor allem ihre Schwergewichte", hieß
es in einer Einschätzung des Brokers Index Radar zu den Vorgaben aus
den USA.
Zu den größten Verlierern zählten auch die Ölwerte
angesichts der Preisverluste im Öl- und Gashandel. Am Markt wurde
auf den Friedensplan der USA für die Ukraine als Belastung
verwiesen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj machte sich
den Vorschlag der USA zwar nicht zu eigen, zeigte sich aber
gesprächsbereit.
Ein Schwergewicht aus dem Finanzsektor gehörte ebenfalls zu den
Verlierern. Aktien der UBS fielen um 1,9 Prozent. Die
Schweizer Großbank hat das Kaufprogramm für eigene Aktien für dieses
Jahr abgeschlossen. Das Rückkaufvolumen betrug rund 1,6 Milliarden
Franken. Damit entfällt zunächst eine Stütze für den Kurs.
Besser hielt sich ein anderes Schwergewicht am Schweizer
Aktienmarkt. Roche setzten ihre Aufwärtsbewegung fort
und erreichten den höchsten Stand seit drei Jahren. Das Unternehmen
hatte in dieser Woche mit positiven Nachrichten auf sich aufmerksam
gemacht. Auch andere defensive große Schweizer Werte wie Nestle
und Novartis hielten sich gut./bek/nas