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ROUNDUP/Trump: Ukraine soll US-Plan bis Donnerstag akzeptieren

US-Präsident Donald Trump erwartet von der Ukraine, dass sie den von den Vereinigten Staaten vorgelegten Plan zur Beendigung des Ukraine-Krieges bis kommenden Donnerstag im Wesentlichen akzeptiert. "Wenn alles gut läuft, neigt man dazu, die Fristen zu verlängern", sagte Trump in einem Gespräch mit Fox News Radio zwar auf die Frage, ob die USA der Ukraine eine "lockere Frist" gesetzt hätten, um dem Plan zuzustimmen. "Aber Donnerstag ist unserer Meinung nach ein geeigneter Zeitpunkt."

Am kommenden Donnerstag feiern die Menschen in den Vereinigten Staaten Thanksgiving - das amerikanische Erntedankfest.

Der Tageszeitung "Washington Post" zufolge verknüpften die USA das Ultimatum mit einer Drohung. Sollte sich das von Russland angegriffene Land gegen den Friedensplan sträuben, müsse es mit dem Verlust der US-Unterstützung rechnen, berichtete das Blatt unter Berufung auf mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Friedensplan der USA sieht 28 Punkte vor

Übereinstimmenden Medienberichten zufolge besteht der Entwurf für den US-Plan aus 28 Punkten. Er wird kontrovers diskutiert, weil er der Ukraine große Zugeständnisse abverlangt. Zwar würde die Souveränität des Landes bestätigt, und sie soll Sicherheitsgarantien der USA erhalten. Die Ukraine müsste aber in ihrer Verfassung auf einen Beitritt zur Nato verzichten und Gebiete dauerhaft abtreten. Die Krim und die ebenfalls besetzten Gebiete Donezk und Luhansk sollen als faktisch russisch anerkannt werden.

Selenskyj schwört Landsleute auf schwierige Zeit ein

Zuvor hatte sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videoansprache seine Landsleute "auf einen der schwersten Momente in der Geschichte unseres Landes" eingeschworen. "Gerade könnte die Ukraine vor einer sehr schweren Wahl stehen: Entweder die Würde verlieren oder das Risiko eingehen, den Schlüsselpartner zu verlieren. Entweder die schwierigen 28 Punkte (des US-Friedensplans) oder ein äußerst schwerer Winter", sagte der Staatschef zum "Tag der Freiheit und Würde", der an den Beginn der prowestlichen Demonstrationen 2004 und 2013 erinnert.

Selenskyj bestätigte später, den Plan in einem knapp einstündigen Gespräch mit US-Vizepräsident JD Vance besprochen zu haben. "Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir gemeinsam mit Amerika und Europa auf Beraterebene arbeiten werden, um einen wirklich arbeitsfähigen Weg zum Frieden zu haben", schrieb der Staatschef auf sozialen Netzwerken. Gleichzeitig würdigte er erneut das Engagement von Trump.

In seiner Videobotschaft versicherte der Präsident zudem: "Wir werden dem Feind keinen Anlass geben zu sagen, dass die Ukraine keinen Frieden wolle, dass sie den Prozess sabotiere und nicht zu Diplomatie bereit sei." Er zähle dabei auf die Unterstützung der "europäischen Freunde"./ngu/DP/nas

AXC0214 2025-11-21/18:22

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