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ATX gibt wieder nach: Erleichterung nach Nvidia-Zahlen verpufft

Die Wiener Börse startet mit Rückschlägen ins Wochenende - der ATX verliert 0,64 Prozent und markiert ein Wochenminus von 1,3 Prozent. Die kurzzeitige Erholung der Vortage ist damit bereits wieder Geschichte. Doch wie entwickeln sich die Einzeltitel?

Düstere Stimmung trotz transatlantischer Erholung

Am Freitag zogen wieder dunklere Wolken über der Wiener Börse auf. Der heimische Leitindex schloss bei 4.789,17 Punkten und büßte 0,64 Prozent ein. Im Wochenverlauf summierten sich die Verluste auf 1,3 Prozent.

Dabei kam der ATX im europäischen Vergleich noch glimpflich davon. Die anfänglich deutlicheren Verluste konnten im Tagesverlauf sowohl in Wien als auch im europäischen Umfeld eingedämmt werden. In den USA berappelten sich die Kurse nach dem tiefroten Vortag.

Tech-Rücksetzer: KI-Euphorie verblasst

Die Erleichterung nach guten Nvidia-Zahlen wich bereits wieder den Sorgen vor überhöhten Bewertungen. Tech-Werte hatten am Vorabend eine dramatische Kehrtwende hingelegt. Hohe KI-Investitionen bereiten den Anlegern offenbar Kopfzerbrechen.

Parallel bestimmte die geopolitischen Unsicherheit die Handelsstimmung. Im Fokus stand die Debatte über einen US-Friedensplan, der heikle Zugeständnisse der Ukraine vorsieht. Sollte die Ukraine dem von Washington vermittelten Rahmenabkommen zustimmen?

Einzeltitel im Fokus: Werte mit Gegenwind

Die stärksten Kursverluste verzeichneten ausgerechnet die bisherigen Jahresgewinner:

  • AT&S folgte den negativen Sektorvorgaben und fiel um zwei Prozent
  • Strabag, voestalpine und Porr zeigten Schwäche mit Verlusten bis 3,8 Prozent
  • Im Bankensektor gaben Erste Group und BAWAG bis zu 0,7 Prozent nach

Doch es gab auch Lichtblicke: Die Papiere der RBI legten ein Prozent zu, während UNIQA mit 2,2 Prozent auf 13,92 Euro kräftig zulegte.

Analysten setzen Akzente

Bei mehreren Titeln standen Analysteneinschätzungen im Mittelpunkt des Handelsgeschehens. Die Bank Berenberg bekräftigte ihre Kaufempfehlung für UNIQA mit einem Kursziel von 16,10 Euro. Analyst Michael Huttner begründete: "Die Bewertung gemessen am vorausschauenden KGV für 2027 ist angesichts des starken Wachstumsprofils sehr attraktiv."

Weitere Analystenbewertungen sorgten für Bewegung:

  • Oddo BHF nahm DO&CO mit "Outperform" und Kursziel 240 Euro neu auf
  • Die Erste Group bestätigte ihre Halteempfehlung für die Post, senkte aber das Kursziel auf 31,0 Euro
  • Post-Anteile gaben um ein Prozent auf 29,60 Euro nach

Die neue Prognose für das Geschäftsjahr 2025 deutet darauf hin, dass Umsatz und EBIT niedriger ausfallen als ursprünglich erwartet. Das dürfte die Anleger weiter verunsichern.

Die Börsenwoche endet damit mit gemischten Signalen - und viel Stoff für die kommende Handelswoche.