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Wiener Börse (Mittag) - ATX verliert 1,2 Prozent / Erleichterung nach Nvidia-Zahlen verpufft - Analysteneinschätzungen im Fokus

Nach der Erholung der Vortage sind am Freitag an der Wiener Börse schon wieder dunklere Wolken aufgezogen. Der ATX stand gegen Mittag 1,18 Prozent im Minus auf 4.763 Punkten. Auf Wochensicht deutet sich damit ein Kursverlust von fast zwei Prozent an. Der ATX Prime fiel um 1,21 Prozent auf 2.368 Zähler. Deutliche Abgaben waren auch im europäischen Umfeld zu sehen.

In New York hatten am Vorabend insbesondere die Tech-Werte eine dramatische Kehrtwende hingelegt, als die Erleichterung nach guten Nvidia-Zahlen wieder den Sorgen vor überhöhten Bewertungen und hohen KI-Investitionen gewichen war. Darüber hinaus lieferten solide Daten vom Arbeitsmarkt der US-Notenbank Fed keine neuen Argumente für eine Zinssenkung im Dezember.

Im Blick steht auch weiterhin die Debatte über einen US-Friedensplan, der heikle Zugeständnisse der Ukraine vorsieht. Mehrere Medien veröffentlichten den Entwurf des 28 Punkte umfassenden Abkommens, das einen dauerhaften Waffenstillstand nach mehr als dreieinhalb Jahren Krieg absichern soll. Nach Gesprächen in Kiew müsse an den einzelnen Punkten gearbeitet werden, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.

Die größten Kursverluste verzeichneten in Wien mitunter jene Werte, die bisher die größten Gewinner im laufenden Jahr waren. AT&S folgten den negativen Sektorvorgaben und fielen um 2,7 Prozent. Schwäche zeigten auch Titel der voestalpine und Erste Group mit Kursverlusten von jeweils 2,3 Prozent.

Die Ausnahme bildeten die Papiere der RBI, die 1,1 Prozent zulegten, sowie die der UNIQA. Für letztere bekräftigte die Bank Berenberg die Kaufempfehlung mit Kursziel 16,10 Euro; die Titel gewannen 0,7 Prozent auf 13,72 Euro. Die Bewertung gemessen am vorausschauenden KGV für 2027 sei angesichts des starken Wachstumsprofils sehr attraktiv, so Analyst Michael Huttner.

Auch bei anderen Titeln standen Analysteneinschätzungen im Fokus. Oddo BHF nahm DO&CO mit "Outperform" und einem Kursziel von 240 Euro neu auf - die Aktie verlor zuletzt ein Prozent auf rund 178 Euro.

Die Erste Group bestätigte ihre Halteempfehlung für die Post, senkte jedoch das Kursziel von 33,7 auf 31,0 Euro. Die Neunmonatszahlen hätten den Schätzungen entsprochen, schrieb Erste-Analyst Christoph Schultes in der Analyse. Die neue Prognose für das Geschäftsjahr 2025 deute jedoch darauf hin, dass Umsatz und EBIT niedriger ausfallen, als ursprünglich erwartet. Post-Anteile gaben um 1,2 Prozent auf 29,55 Euro nach.

spa/lof

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