ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Börsen beschleunigen den Rückzug
Der Abwärtstrend an den europäischen
Aktienmärkten hat sich am Dienstag beschleunigt. Die anhaltende
Unsicherheit an den Märkten über die wirtschaftliche Lage in den USA
und das weitere Vorgehen der US-Notenbank Fed lastete noch schwerer
auf den Kursen als zum bereits schwachen Wochenauftakt.
So büßte der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 weitere
1,88 Prozent auf 5.534,71 Punkte ein. Das war der größte
Tagesverlust seit Anfang August. Vom am Donnerstag erreichten
Rekordhoch des Börsenbarometers ging es mittlerweile um fast 5
Prozent abwärts.
Außerhalb der Eurozone fielen die Verluste etwas geringer aus. Der
schweizerische SMI gab um 0,92 Prozent auf 12.481,95
Punkte nach. Hier half vor allem der hohe Kursgewinn des
Schwergewichts Roche . Der britische FTSE 100
verlor 1,27 Prozent auf 9552,30 Punkte.
Vor allem auf die Quartalsbilanz und die Prognosen von Nvidia
schauen die Marktteilnehmer mit Argusaugen. "Statt Jahresendrally
stehen die Zeichen im Vorfeld dieses Termins auf
Ausverkaufsstimmung", sagte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom
Broker Robomarkets. "Der Technologiesektor lässt weiter die
vermeintlich heiße Luft ab, die Bären haben für den Moment die
Kontrolle auf dem Börsenparkett übernommen."
Technologiewerte gehörten denn auch zu den
schwächeren Sektoren. Die Aktien von AMS-Osram
brachen um 16 Prozent ein. Die Zahlen zum dritten Quartal hatten
zwar im Rahmen der Erwartungen gelegen, der Ausblick belastete
jedoch.
Aber auch andere Sektoren wie Automobilbau , Banken
und Industriegüter litten unter
deutlichen Abgaben. Die am Morgen anlässlich eines Investorentages
publizierten Finanzziele von ABB vermochten nicht zu
begeistern. Die Aktie verlor 4 Prozent.
Auch die Übernahmeabsichten von Akzo Nobel ließen
Marktteilnehmer kalt. Der Kurs fiel um knapp 3 Prozent. Der Farben-
und Lackehersteller will die frühere DuPont-Lacksparte Axalta
kaufen. Die Übernahmeprämie liege bei über 50 Prozent, schrieben
Experten von Bernstein. Dies dürfte bei den Aktionären von Akzo
Nobel nicht gerade für Begeisterungsstürme sorgen, auch wenn der
Schmerz etwas durch eine Sonderdividende gelindert werde.
Vergleichsweise gut hielt sich die Pharmabranche .
Hier stützten die Gewinne des Schwergewichts Roche ,
das um fast 7 Prozent zulegte. Das Mittel Giredestrant hat sich als
wirksam bei der Behandlung von Patientinnen mit Brustkrebs in frühem
Stadium erwiesen./bek/he