Aktien New York Ausblick: Weitere Verluste erwartet - Anleger nervös
Der Verkaufsdruck an den US-Aktienmärkten
dürfte am Dienstag nur wenig nachlassen. Die Nervosität bleibt aber
hoch, denn die Anleger warten auf den Quartalsbericht des
KI-Champions Nvidia am Mittwoch sowie auf die verspäteten
Arbeitsmarktdaten am Donnerstag.
Knapp eine Stunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den Dow
Jones Industrial 0,8 Prozent tiefer auf 46.225
Punkte. Seit dem Rekordhoch am Mittwoch hat der bekannteste
Wall-Street-Index vier Prozent eingebüßt. Den technologielastigen
Nasdaq 100 sieht IG am Dienstag mit 0,7 Prozent im
Minus bei 24.623 Punkten. Sein Verlust beläuft sich seit Mittwoch
auf drei Prozent.
In den vergangenen Handelstagen sei ein großer Teil des zuvor
aufgebauten Optimismus mit Tempo und auf breiter Front wieder
abgebaut worden, konstatierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom
Broker RoboMarkets. Weiteres Ungemach könnte den Börsen ihm zufolge
aber in der verbleibenden Zeit vor dem Quartalsbericht und dem
Ausblick des Chip-Gigant Nvidia am Mittwoch nach
Börsenschluss drohen. Hinzu komme die Frage, ob der
Zinssenkungszyklus der US-Notenbank Fed nach zwei Lockerungen
bereits beendet sei.
Könnte die Fed wegen der unklaren Datenlage im Dezember nur eine
Pause einlegen oder sei alle Aufregung der vergangenen Tage unnötig
gewesen und die Leitzinsen werden am 10. Dezember gesenkt, resümiert
er die Unsicherheit der Anleger. "Es wäre nicht das erste Mal", so
Molnar, "dass über den Jahreswechsel aufkommende Unsicherheit über
die zukünftige Zinslandschaft für eine Trendwende am Aktienmarkt
sorgt."
Unter den Einzelwerten dürften im Dow zuvorderst Home Depot
einen Blick wert sein. Vorbörslich ging es um knapp 4
Prozent abwärts, denn die Baumarktkette enttäuschte mit ihrem Gewinn
im dritten Quartal und senkte zudem wegen einer schwachen Nachfrage
die Jahresziele.
Unter den "Glorreichen Sieben" gaben Amazon
vorbörslich um 1,9 Prozent nach und Microsoft
verloren 1,7 Prozent. Beide zeigten sich damit schwächer als Apple
, Alphabet , Meta , Nvidia
und Tesla . Sie litten unter einer Abstufung durch
Rothschild & Co Redburn auf "Neutral". Es ist für beide die erste
Abstufung durch das Analysehaus, seit die Bewertung im Juni 2022
aufgenommen worden war. Die Alphabet A-Aktie zog unterdessen dank
einer Hochstufung durch Loop Capital auf "Buy" um etwas mehr als 1
Prozent an.
Aufmerksamkeit dürfte zudem die Axalta-Aktie auf sich
ziehen, die vor dem Börsenstart um 7,5 Prozent hochsprang. Der Farb-
und Lackhersteller Akzo Nobel will mit der früheren
DuPont-Lacksparte Axalta fusionieren und sprach von einem
"Zusammenschluss unter Gleichen". Bernstein-Analyst James Hooper
sieht die Fusion der beiden Wettbewerber indes als komplett in
Aktien finanzierte Übernahme durch Akzo. Etwas versüßt werde die
hohe Übernahmeprämie den Akzo-Anlegern durch eine hohe
Sonderdividende, schrieb er./ck/jha/