ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: EuroStoxx erklimmt Rekordhoch
Europas wichtigste Aktienmärkte
haben am Mittwoch weiter zugelegt. Laut dem Kapitalmarktstrategen
Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets könnte der "Startschuss für die
Jahresendrally" an den Börsen gefallen sein - pünktlich zum
saisonalen Start Mitte November. Der Boden für weiter steigende
Kurse sei rund um den Globus bereitet.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 knüpfte zur
Wochenmitte mit einem Anstieg um 1,08 Prozent auf 5.787,31 Punkte an
seine Kursgewinne der vergangenen beiden Handelstage an. Er
verbuchte nach einer zweiwöchigen Pause wieder ein Rekordhoch, das
jetzt in der Spitze knapp über der 5.800-Punkte-Marke liegt.
Außerhalb der Eurozone stieg der schweizerische SMI
um 0,72 Prozent auf 12.793,74 Punkte, was dem Züricher Leitindex den
höchsten Stand seit Ende März bescherte. Der britische FTSE 100
setzte seine Rekordjagd fort, tat sich mit Gewinnen
aber schwerer. Unter anderem gebremst von schwachen Ölwerten kam der
Londoner Leitindex mit 9.911,42 Punkten nur auf ein Plus von 0,12
Prozent.
In Washington berät das Repräsentantenhaus am Mittwoch über einen
zuvor im Senat beschlossenen Übergangshaushalt, der dem längsten
Teilstillstand der US-Regierungsgeschäfte der Geschichte ein Ende
bereiten könnte, sobald ihn US-Präsident Donald Trump dann ebenfalls
unterschrieben hat. Laut Molnar zeichnet sich Planungssicherheit für
Unternehmen und Investoren ab. Das Momentum der Monate November und
Dezember, die zu den besten Börsenmonaten zählen, könne nun wieder
voll zum Tragen kommen.
Gefragt waren zyklische Werte aus Branchen wie Banken, Baustoffe und
Bergbau. Im EuroStoxx versammelten sich denn auch die Titel der
Finanzinstitute Deutsche Bank , BNP Paribas
und Santander unter den größten
Gewinnern. Übertrumpft wurden sie nur von Bayer und
Infineon , die individuell von Quartalsberichten
angetrieben wurden.
Aus den Niederlanden wartete ABN Amro mit Zahlen auf,
die für das Finanzinstitut ein Plus von 2,6 Prozent zur Folge
hatten. Analystin Anke Reingen von RBC sprach von besser als
erwarteten Zahlen zum dritten Quartal. Der Ausblick der
niederländischen Bank untermauere die bestehenden Konsensschätzungen
für das laufende Jahr.
Im Stahlsegment sprangen Voestalpine nach besser als
erwarteten Zahlen der Österreicher um acht Prozent nach oben. Am
schweizerischen Aktienmarkt waren Alcon gefragt. Die
Aktie des Herstellers von Augenpräparaten kletterte auf Basis eines
beschleunigten Wachstums im dritten Quartal um 4,6 Prozent.
Im Ölsektor belasteten deutlich nachgebende Ölpreise. BP
waren im Londoner FTSE 100 mit minus
1,7 Prozent ein größerer Verlierer. Analysten von Standard Chartered
bezeichneten die Lage am Ölmarkt als "überwiegend
negativ". Sie wollten einen weiteren Preisrückgang nicht
ausschließen, weil viele Investoren in den kommenden Monaten eher
ein Überangebot erwarteten./tih/he