Deutsche Telekom investiert mehr als eine Milliarde Euro in KI-Fabrik
Die Deutsche Telekom
"Ohne KI kann man die Industrie vergessen", sagte Höttges. "Ohne KI kann man den Standort Deutschland vergessen." Der Telekom-Chef verwies darauf, dass derzeit lediglich fünf Prozent der KI-Hochleistungs-Chips in Europa genutzt werden - 70 Prozent dagegen in den USA.
Die Daten der Münchner KI-Cloud sollen vollständig in Deutschland verbleiben, betonte Höttges. Beim Umgang mit den Daten kämen nur Mitarbeiter aus Deutschland und Europa zum Einsatz. Und die Technologie stamme aus Deutschland und den USA. Damit gebe es für deutsche und europäische Unternehmen keine Ausflüchte mehr, KI im großen Stil nicht einzusetzen.
"Großer Tag für Deutschland und Europa"
Bundesdigitalminister Karsten Wildberger (CDU) sprach von "einem großen Tag für Deutschland und für Europa". "Wir feiern eine Investition mit Signalwirkung: mehr als eine Milliarde Euro für eine KI-Fabrik mit den modernsten Chips der Welt." Hier entstehe aber mehr als eine KI-Fabrik für die Industrie. "Es ist ein Signal für Aufbruch. Ein weiterer Schritt auf Deutschlands Weg, die Chancen der Künstlichen Intelligenz entschlossen zu nutzen."
Nvidia-Chef Jensen Huang erinnerte in Berlin daran, dass das Konzept der Industrie 4.0 in Deutschland entwickelt wurde. "Deutschland hatte diese Vision, dass man die digitale Welt mit der physischen Welt verbindet. Mit KI können wir jetzt eine Superversion von Industrie 4.0 ins Leben rufen. Und das ist eine neue Ära, nämlich der industriellen KI." Nvidia ist der weltweit führende Anbieter von Hochleistungs-Chips, die für das Training und die Nutzung von KI essenziell sind.
Die Deutsche Telekom ist bislang bereits ein Anbieter von
herkömmlichen Cloud-Diensten und betreibt weltweit über 180
Rechenzentren. Gleichzeitig kooperiert der Konzern mit großen
Plattformen wie Google
Teil einer größeren KI-Strategie
Das KI-Rechenzentrum im Münchner Tucherpark soll nur der Auftakt einer größer angelegten KI-Strategie der Telekom sein. Der Konzern hofft, bei einem großen Förderprogramm der Europäischen Union für sogenannte AI Gigafactories berücksichtigt zu werden. Als Gigafactory bezeichnet die EU ein Rechenzentrum mit 100.000 oder mehr KI-Spezialchips (GPUs) - die Anlage in München soll nur mit 10.000 GPUs laufen.
Um beim Zukunftsthema KI nicht den Anschluss zu verlieren und sich
zugleich unabhängig von US-Unternehmen wie Open AI, Google,
Microsoft und Meta
Die Interessenten aus Deutschland konnten sich nicht auf eine
einheitliche Bewerbung einigen. Daher tritt neben der Telekom auch
die Schwarz-Gruppe an, die hinter Lidl und Kaufland steht, sowohl
der Cloud-Anbieter Ionos
Mit der bayerischen KI-Fabrik richtet sich die Telekom vor allem an
Anwender in der Industrie. Zu den ersten Kunden gehört unter anderem
Agile Robots, ein führendes deutsches Hightech-Unternehmen, das sich
auf KI-gesteuerte Automatisierungslösungen und intelligente Robotik
spezialisiert hat. Zu den Kooperationspartnern gehört neben Nvidia
auch Europas größtes Softwarehaus SAP
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AXC0214 2025-11-04/13:27
Relevante Links: Deutsche Telekom AG, SAP SE, Ionos Group SE, Microsoft Corp., NVIDIA Corporation, Alphabet Inc., Amazon.com Inc., Meta Platforms Inc., Deutsche Bank AG