ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax fällt unter 24.000
Nach einer zähen Woche ist der Dax
mit Verlusten ins Wochenende gegangen. Positive
Impulse von den Überseemärkten, wo das KI-Fieber die Kurse steigen
lässt, kamen beim deutschen Leitindex nicht an. "Den Anlegern und
Investoren scheinen die Ideen auszugehen, wie sich die Zukunft der
Dax-Unternehmen positiv gestalten könnte", schrieb Analyst Frank
Sohlleder vom Broker Activtrades.
Der Dax fiel erstmals seit zwei Wochen wieder unter die runde Marke
von 24.000 Punkten und schloss mit einem Minus von 0,67 Prozent bei
23.958,30 Zählern. Auf Wochensicht resultierte daraus ein Verlust
von rund 1,2 Prozent, für den Monat Oktober aber ein Plus von 0,3
Prozent. Der MDax für die mittelgroßen Börsenkonzerne
sank am Freitag um 0,44 Prozent auf 29.751,62 Punkte.
Auch auf europäischer Bühne ging es am Freitag abwärts. Der
EuroStoxx 50 endete 0,72 Prozent im Minus bei 5.662
Punkten. Außerhalb der Eurozone fiel der Schweizer SMI
um 0,6 Prozent und der Londoner FTSE 100
um 0,4 Prozent. An den US-Börsen sank der Dow Jones
Industrial zuletzt um 0,1 Prozent, während der Nasdaq
100 um 0,6 Prozent zulegte.
In den USA hatte der Aktienmarkt am Vortag seiner jüngsten
Rekordrally etwas Tribut gezollt. Am Freitag ging es dort vor allem
im Technologiesektor weiter aufwärts. Grund sind die Quartalszahlen
von Apple und Amazon , die die
Erwartungen am Markt deutlich übertrafen. "Die Gewinne der
US-Big-Techs sprudeln", schrieb dazu Thomas Altmann vom
Vermögensverwalter QC Partners. Allerdings sei dies auch nötig, denn
die Bewertungen seien deutlich gestiegen.
Vor dem Wochenende gab es aus Deutschland noch Geschäftszahlen von
Fuchs . Die nach dem Quartalsbericht des
Schmierstoffherstellers gestartete Erholungsrally hielt aber nicht
lange an. Mit fast 12 Prozent Kursplus waren die Aktien am Vormittag
auf das höchste Niveau seit Ende Juli gesprungen. Zum Handelsschluss
blieben davon nur noch 1,2 Prozent übrig.
Die US-Bank Citigroup gab ihre Verkaufsempfehlung für Renk
auf und votiert nun mit "Neutral". Nach der jüngsten
Kursschwäche erscheine der Rüstungskonzern fundamental fair
bewertet, hieß es. Renk gewannen 1,3 Prozent.
Im Telekomsektor weiteten die Papiere von United Internet
, Ionos und 1&1 ihre
Korrektur mit Kursverlusten von bis zu 2,8 Prozent aus. Die Aktien
von Deutsche Telekom gaben nach den Verlusten der
beiden Vortage nochmals um 2,0 Prozent nach, womit sich auf
Jahressicht das Minus auf knapp 7 Prozent beläuft.
Die Aktien von Merck KGaA holten ihre tags zuvor
zeitweise deutlichen Verluste weiter auf und gewannen 0,8 Prozent.
Am Vortag hatte ein US-Gericht ein Patent für bestimmte Dosierungen
des MS-Mittels Mavenclad für ungültig erklärt. Die daraus
resultierende Belastung hatte JPMorgan-Analyst Richard Vosser
allerdings schnell als vernachlässigbar eingestuft.
Im europaweit schwachen Versicherungssektor belasteten
Geschäftszahlen des französischen Axa -Konzerns. Im
Dax gehörten Allianz, Hannover Rück und Munich Re mit
Verlusten zwischen 1,9 und 2,2 Prozent zu den schwächsten Werten.
Die Anteilsscheine von Kion reagierten mit einem
Kurssprung auf den höchsten Stand seit dreieinhalb Jahren auf
positive Analystenstudien. Letztlich gewannen die Papiere des
Gabelstapler-Herstellers als MDax-Spitzenreiter 6,9 Prozent und
bauten damit ihr Jahresplus auf 93 Prozent aus. Die LBBW stufte Kion
von "Halten" auf "Kaufen" hoch und erhöhte das Kursziel von 55 auf
70 Euro. Stefan Maichl verwies auf ein solides drittes Quartal des
Lagerausrüsters und erwartet für 2026 einen profitablen
Wachstumskurs.
Stratec erholten sich etwas von ihrem massiven
Vortagesverlust. Angesichts der Kursschwäche der vergangenen Wochen
ist es aber eher eine Stabilisierung auf tiefem Niveau. An der
Spitze im Nebenwerte SDax gewannen die Papiere 4,0
Prozent. Am Donnerstag hatte das Diagnostik-Unternehmen nach
reduzierten Jahreszielen die Anleger vertrieben./edh/nas