Die europäischen Aktienmärkte haben
am Freitag leicht nachgegeben. "Die Marktteilnehmer bleiben zum
Wochenschluss weiterhin vorsichtig und positionieren sich defensiv",
so Marktexperte Andreas Lipkow.
Der EuroStoxx 50 verlor gegen Mittag 0,3 Prozent auf
5.682,26 Punkte. Der britische FTSE 100 sank um 0,52
Prozent auf 9.709,02 Punkte, während der Schweizer SMI
um 0,46 Prozent auf 12.253,12 Punkte nachgab. Damit
stellte sich an den Märkten eine gewisse Ernüchterung ein. "Das
Treffen zwischen Donald Trump und Xi Jinping brachte zwar Bewegung,
doch keinen Durchbruch - die Handelszölle bleiben eine Last, die den
Welthandel weiter bremst", hieß es in einer Einschätzung des Brokers
Index Radar. "Auch Fed-Chef Powell hielt die Erwartungen an eine
erneute Zinssenkung im Dezember im Zaum." Schwächster Sektor waren
die Versicherer. Die französische Axa hatte die
Einnahmen in den ersten neun Monaten des Jahres zwar gesteigert. Das
Neugeschäft im Bereich Lebensversicherungen habe aber enttäuscht,
betonte Analyst Farooq Hanif von JPMorgan. Er verwies zudem auf eine
möglicherweise negative Preisentwicklung für Axa XL (Sach-,
Haftpflicht- und Spezialrisiken) im dritten Quartal. Die Aktie fiel
um 3,3 Prozent.
Mit Saint Gobain stand ein weiterer französischer
Wert unter Druck. Der Baustoffkonzern hatte im dritten Quartal etwas
weniger Umsatz gemacht. Auffallend schwach war das Geschäft im
dritten Quartal in der Region Americas gewesen. Die Aktie büßte 3,1
Prozent ein.
Im Pharmasektor verloren Novo Nordisk . Der
Pharmakonzern hatte am Vortag mitgeteilt, die US-Biotechfirma
Metsera übernehmen zu wollen. Der Schritt werfe
Fragen nach dem Vertrauen der Dänen in die eigenen Abnehmprodukte
auf, merkte Analyst Emmanuel Papadakis von der Deutschen Bank nun
dazu an. Die Aktie fiel um 2,5 Prozent./mf/mis