, APA

Wiener Börse (Nachmittag) - RBI und Andritz schieben ATX an / Geldpolitische Entschlüsse und Trump-Xi-Treffen im Fokus - Zahlen von RBI, Andritz und AMAG

Angetrieben von positiven Unternehmensnachrichten hat der ATX am Donnerstag den höchsten Stand seit rund drei Wochen erreicht. Am Nachmittag notierte der heimische Leitindex um 1,34 Prozent im Plus auf 4.737 Punkten. Der ATX Prime gewann 1,20 Prozent auf 2.361 Zähler.

Damit stach der Wiener Aktienmarkt in einem verhaltenen europäischen Umfeld positiv hervor. Neben Quartalsbilanzen gibt es geldpolitische Entscheidungen, die Handelsbeziehung zwischen den USA und China sowie Konjunkturdaten zu beurteilen.

Die Europäische Zentralbank hat ihre Schlüsselzinssätze am Nachmittag wie erwartet nicht verändert. Der Ausblick bleibe insbesondere aufgrund der anhaltenden globalen Handelsstreitigkeiten und geopolitischen Spannungen unsicher, heißt es im Begleittext der Entscheidung. Nun richten sich die Blicke auf die im weiteren Verlauf stattfindende Pressekonferenz.

Bereits am Vorabend hatte die US-Notenbank Fed wie erwartet die Zinsspanne um 25 Basispunkte gesenkt. Fed-Chef Jerome Powell wollte sich auf der Pressekonferenz jedoch nicht auf eine weitere Zinssenkung im Dezember festlegen.

Inzwischen hat US-Präsident Donald Trump nach eigenen Worten im Streit um Chinas Exportkontrollen auf seltene Erden eine Übereinkunft mit Präsident Xi Jinping erzielt. Die Hindernisse seien aus dem Weg geräumt, die Vereinbarung gelte zunächst für ein Jahr, sagte Trump nach dem Treffen. Im Gegenzug kündigte Trump an, Fentanyl-Zölle auf chinesische Produkte um 10 Prozentpunkte zu senken.

Auf Unternehmensebene richtet sich der Fokus einerseits auf die Zahlen großer US-Techkonzerne wie Microsoft, Alphabet und Meta. Zudem stehen auch diesseits des Atlantiks einige Quartalsberichte auf dem Programm, wobei in Wien RBI und Andritz zu überzeugen wussten.

Aktien der RBI legten zuletzt noch um 4,5 Prozent zu, nachdem sie zuvor an einem Mehrjahreshoch gekratzt hatten. Das Geldhaus hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2025 seinen Gewinn (ohne Russland und Belarus) um gut ein Fünftel gesteigert. Der Nettogewinn der Gruppe außerhalb Russlands habe deutlich über den Konsensprognosen gelegen, unterstützt durch eine robuste Kostenkontrolle und geringere Wertminderungen, erklärten die Barclays-Analysten in einer ersten Einschätzung.

Andritz stiegen trotz Einbußen bei Umsatz und Gewinn um 4,7 Prozent. Analyst Daniel Lion von der Erste Group hob den Auftragseingang sowie die Rentabilität des Anlagenbauers positiv hervor. Andritz habe ein sehr solides Quartal abgeliefert und dabei die Vorteile der Diversifizierung und Kapazitätsanpassungen zur Sicherung der Rentabilität deutlich gemacht, so Lion. Insgesamt hätten die Entwicklung und die Aussagen aus dem Unternehmen die positive Einschätzung des Analysten bestätigt.

Unter den Nebenwerten notierten AMAG zuletzt leicht im Plus. Die Austria Metall AG hat heuer in den ersten neun Monaten bei leicht erhöhten Umsätzen einen Gewinneinbruch erlitten. Analyst Volker Bosse von der Baader Bank beurteilte die Ergebnisse insgesamt als "schwach", was hauptsächlich auf ein durch die Handelspolitik gedämpftes wirtschaftliches Umfeld zurückzuführen sei.

spa/sto

 ISIN  AT0000999982
Copyright APA. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von APA ist nicht gestattet.