Wiener Börse (Eröffnung) - RBI und Andritz schieben ATX an / Geldpolitische Entschlüsse und Trump-Xi-Treffen im Fokus - Zahlen von RBI, Andritz und AMAG
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Angetrieben von positiven Unternehmensnachrichten hat der ATX am Donnerstagvormittag den höchsten Stand seit rund drei Wochen erreicht. Rund eine Dreiviertelstunde nach Sitzungsauftakt notierte der heimische Leitindex um 1,23 Prozent im Plus auf 4.733 Punkten. Der ATX Prime gewann 1,14 Prozent auf 2.359 Zähler.
Das europäische Umfeld eröffnete hingegen ohne klare Richtung. Neben Quartalsbilanzen gibt es geldpolitische Entscheidungen, die Handelsbeziehung zwischen den USA und Konjunkturdaten zu beurteilen.
Am Nachmittag wird die Europäische Zentralbank den Markterwartungen zufolge ihre Leitzinsen nicht verändern. Bereits am Vorabend hatte die US-Notenbank Fed wie erwartet die Zinsspanne um 25 Basispunkte gesenkt. Fed-Chef Jerome Powell wollte sich auf der Pressekonferenz jedoch nicht auf eine weitere Zinssenkung im Dezember festlegen.
Inzwischen hat US-Präsident Donald Trump nach eigenen Worten im Streit um Chinas Exportkontrollen auf seltene Erden eine Übereinkunft mit Präsident Xi Jinping erzielt. Die Hindernisse seien aus dem Weg geräumt, die Vereinbarung gelte zunächst für ein Jahr, sagte Trump nach dem Treffen. Im Gegenzug kündigte Trump an, Fentanyl-Zölle auf chinesische Produkte um 10 Prozentpunkte zu senken.
Auf Unternehmensebene richtet sich der Fokus einerseits auf die Zahlen großer US-Techkonzerne wie Microsoft, Alphabet und Meta. Zudem stehen auch diesseits des Atlantiks einige Quartalsberichte auf dem Programm. So konnten im europäischen Bankensektor mehrere Branchenvertreter positiv überraschen. In Wien gilt dies auch für die RBI, deren Aktien zuletzt um knapp vier Prozent zulegten.
Das Geldhaus hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2025 seinen Gewinn (ohne Russland und Belarus) um gut ein Fünftel gesteigert. Der Nettogewinn der Gruppe außerhalb Russlands habe deutlich über den Konsensprognosen gelegen, unterstützt durch eine robuste Kostenkontrolle und geringere Wertminderungen, erklärten die Barclays-Analysten in einer ersten Einschätzung.
Andritz stiegen trotz Einbußen bei Umsatz und Gewinn um 3,8 Prozent. Analyst Daniel Lion von der Erste Group sprach von "sehr soliden Zahlen" des Anlagenbauers und hob den Auftragseingang sowie die konstant gehaltene EBITA-Marge positiv hervor.
Unter den Nebenwerten notierten AMAG zuletzt unverändert. Die Austria Metall AG hat heuer in den ersten neun Monaten bei leicht erhöhten Umsätzen einen Gewinneinbruch erlitten. Analyst Volker Bosse von der Baader Bank beurteilte die Ergebnisse insgesamt als "schwach", was hauptsächlich auf ein durch die Handelspolitik gedämpftes wirtschaftliches Umfeld zurückzuführen sei.
spa/mik
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