Aktien Europa: Leichte Verluste - Abwarten vor Zinsentscheidungen
Die europäischen Aktienmärkte haben
am Dienstag leicht geschwächelt. "Die Handelsspanne ist gering und
drückt die abwartende Haltung der Marktteilnehmer aus", beschrieb
Marktexperte Andreas Lipkow das Geschehen.
Der EuroStoxx 50 verlor am späten Vormittag 0,15
Prozent auf 5.702,83 Punkte. Der britische FTSE 100
tendierte unterdessen kaum verändert, während der Schweizer SMI
mit 1,12 Prozent Minus auf 12.387,06 Punkte den
Verlusten des Schwergewichts Novartis Tribut zollte.
Analyst Christian Henke vom Broker IG Markets sprach von einem
abwartenden Geschäft. "Die am Mittwoch und Donnerstag anstehenden
Zinsentscheide der drei großen Notenbanken Fed, EZB und BoJ stellen
das mögliche Handelsabkommen zwischen den USA und China völlig in
den Schatten", so Henke.
Akzente setzten einmal mehr Quartalszahlen. Der Pharmasektor litt
dabei unter den Verlusten des Schwergewichts Novartis, das um über
drei Prozent fiel. Mit dem Ergebnis nach neun Monaten hatte der
Pharmakonzern die Erwartungen der Analysten nicht ganz erreicht.
Dies gilt vor allem für das Betriebsergebnis.
Auch Danone schwächelten. Der französische
Lebensmittelkonzern hatte im dritten Quartal den Umsatz dank der
Nachfrage in der Region China, Nordasien und Ozeanien zwar deutlich
gesteigert und die Erlöse auf vergleichbarer Basis und ohne
Währungsschwankungen um 4,8 Prozent erhöht. Die Aktie verlor jedoch
ein Prozent, nachdem sie in diesem Monat schon deutlich zugelegt
hatte.
Licht und Schatten gab es im Bankensektor. Während HSBC
nach Zahlen um drei Prozent stiegen, verloren BNP
Paribas 2,9 Prozent. Die Analysten der Citigroup
sprachen bei der französischen Bank von einem enttäuschenden
Vorsteuergewinn im dritten Quartal. Zu HSBC merkte Analyst Matt
Britzman von der Investmentplattform Hargreaves Lansdown an, dass
die Bank auf bereinigter Basis im dritten Quartal stark
abgeschnitten habe. Taktgeber sei der erhöhte Ausblick für das
laufende Jahr. Dabei erscheine die neue Schätzung noch immer
konservativ und lasse damit Raum für positive Überraschungen.
Versorger profitierten unterdessen von den Gewinnen von Iberdrola
. Die Aktien des spanischen Versorgers zogen um 1,8
Prozent an und markierten damit ein neues Hoch. Die Analysten des
Investmenthauses Jefferies verwiesen auf die etwas besser als
erwarteten Ergebnisse im dritten Quartal. Zudem habe Iberdrola seine
Erwartungen an das Nettoergebnis angehoben./mf/jha/