ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax windet sich mit SAP ins Plus
Der deutsche Aktienmarkt hat einen
durchwachsenen Handelstag am Donnerstag mit positivem Vorzeichen
beendet. Eine erfreuliche Wendung beim Schwergewicht SAP
nach dessen Quartalsbilanz trug dazu bei, dass der
Leitindex auf seine Vortagsschwäche ein Plus von 0,23 Prozent folgen
ließ. Aus dem Handel ging er bei 24.207,79 Punkten. Einen Rückfall
unter die rund Marke von 24.000 Zählern konnte der Dax
im Tagestief vermeiden.
Der MDax schaffte erst in den Schlussminuten das
Verlassen der Verlustzone. Der Index den mittelgroßen deutschen
Börsenunternehmen ging mit einem Plus von 0,01 Prozent auf 30.010,29
Punkte aus dem Tag.
Die SAP-Aktien zeigten sich schwankend. Nach einem frühen
Spitzenplus von drei Prozent waren sie zeitweise mit einem ähnlich
hohen Prozentsatz ins Minus gerutscht. Der Softwarekonzern wird
wegen gegenwärtig zurückhaltender Kunden vorsichtiger bei seinen
Zielen für das diesjährige Wachstum. Am Ende jedoch übernahmen die
Optimisten bei SAP wieder die Initiative, während die Walldorfer die
Erwartung äußerten, dass das derzeitige Kundenzögern im
Cloudgeschäft vorüberzieht. Förderlich für den Technologiesektor war
auch, dass es die New Yorker Nasdaq-Börse bis zum europäischen
Handelsschluss klar ins Plus schaffte.
Aus dem Handel gingen die SAP -Aktien 2,2 Prozent
höher bei 242,00 Euro, nachdem sie zwischenzeitlich den höchsten
Stand seit Mitte August erreicht hatten, aber auch schon bis knapp
unter 230 Euro gefallen waren. Mit Teamviewer und Nemetschek
schlossen zwei weitere deutsche Softwareaktien aus
dem MDax im Minus. Teamviewer verbuchten nach ihrem
Kurseinbruch vom Vortag ein Rekordtief und Nemetschek erreichten den
tiefsten Stand seit April.
An der Dax-Spitze legten Siemens Energy um 3,2
Prozent zu. Hier griffen Anleger wieder zu, nachdem der Kurs in den
vergangenen Tagen vom Rekordhoch deutlich zurückgefallen war.
Am Dax-Ende standen die Titel der Deutschen Telekom ,
die im Schlepptau ihrer Tochter T-Mobile US um 2,4
Prozent fielen. Hier belasteten höher als erwartete Kapitalausgaben
des amerikanischen Ablegers. Anleger sorgten sich, dass dies die
Ausschüttungen an die Aktionäre schmälern könnte, von denen auch der
Mutterkonzern kräftig profitiert.
Im MDax belastete neben einer gestrichenen Kaufempfehlung durch die
Citigroup-Analysten ein stark steigender Ölpreis die Lufthansa
-Aktien, die um 2,1 Prozent fielen. Dieser wurde von
den jüngsten US-Sanktionen gegen russische Ölfirmen angetrieben.
Noch etwas stärker gerieten im MDax mit 2,7 Prozent die Renk
-Aktien unter Druck. Branchenkollege Rheinmetall
legte im Dax hingegen um 0,9 Prozent zu. Ein Experte
verwies auf durchwachsene Aussagen von Renk in einem Gespräch mit
Analysten zu den bald erwarteten Zahlen zum dritten Quartal.
Unter den kleineren Titeln sprangen Atoss Software um
14 Prozent hoch. Der Softwareanbieter rechnet nach dem dritten
Quartal mit einer besseren Profitabilität im Gesamtjahr. Analyst
Henrik Paganetty von Jefferies lobte sich erholende
Auftragseingänge.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,52
Prozent auf 5.668,33 Punkte. Außerhalb der Eurozone gab der
schweizerische SMI um ein halbes Prozent nach,
während der Londoner FTSE 100 um 0,7 Prozent stieg.
In New York legte der Nasdaq 100 zuletzt um 0,5
Prozent zu, während es der Dow Jones Industrial dort
knapp ins Plus schaffte./tih/he