Aktien New York: Verluste - Hoffnung auf Entspannung im Handelsstreit schwindet
Die wichtigsten US-Aktienindizes haben am
Mittwoch ihre Anfangsverluste ausgeweitet. Experten verwiesen auf
Sorgen, dass sich die Spannungen im Handelsstreit zwischen den
Vereinigten Staaten und China wieder verschärfen könnten, nachdem es
zuletzt Hoffnungen auf eine Entspannung gegeben hatte. Einem
Medienbericht zufolge erwägt das Weiße Haus, Softwareexporte nach
China restriktiver zu behandeln.
Der Dow Jones Industrial sank zuletzt um 0,91 Prozent
auf 46.495,92 Punkte. Der marktbreite S&P 500 verlor
1,13 Prozent auf 6.659,52 Zähler. Für den technologielastigen Nasdaq
100 ging es um 1,79 Prozent auf 24.677,91 Punkte nach
unten.
Die Papiere von Netflix sackten um knapp zehn Prozent
auf den tiefsten Stand seit fünf Monaten ab. Der
Videostreaming-Marktführer hatte am Dienstag nach US-Börsenschluss
für das dritte Quartal einen unerwartet niedrigen Gewinn je Aktie,
aber ein anhaltend gutes Umsatzwachstum von 17 Prozent ausgewiesen.
Netflix nennt inzwischen keine Abonnentenzahlen mehr, weshalb die
Erlösentwicklung nun als Hauptindikator für das Geschäftswachstum
gilt. Der Experte James Heaney vom Analysehaus Jefferies sprach von
durchwachsenen Ergebnissen und bemängelte, dass der fehlende
Ausblick auf 2026 für eine gewisse Unsicherheit sorgen könnte. An
der aufwärtsgerichteten Anlagestory ändere dies jedoch nichts.
Enttäuschende Quartalsziele von Texas Instruments vom
Vorabend sorgten am Mittwoch für einen Kursrückgang von 8,0 Prozent.
Der Ausblick des US-Halbleiterkonzerns lege den Schluss nahe, dass
im Geschäft mit analogen Halbleitern der zyklische Aufschwung eine
Pause einlege, schrieb Analyst Blayne Curtis von Jefferies.
Für die Papiere von Mattel ging es um 3,2 Prozent
nach unten. Der Spielzeughersteller hatte für das dritte Quartal
Umsatz- und Gewinnzahlen gemeldet, die hinter den durchschnittlichen
Analystenschätzungen zurückgeblieben waren. Grund dafür ist, dass
die US-Einzelhändler aufgrund der Unsicherheit über die Zollpolitik
von Präsident Donald Trump Bestellungen bei Mattel verzögerten.
GE Vernova sackten zuletzt um knapp fünf Prozent ab.
Der Siemens-Energy-Konkurrent hatte eigentlich
überzeugende Quartalszahlen vorgelegt, die im vorbörslichen Handel
noch für deutliche Gewinne gesorgt hatten.
In ersten Kommentaren verwiesen Experten bei GE Vernova unter
anderem auf die Auftragseingänge, die laut Citigroup-Experte Andrew
Kaplowitz eine starke zugrundeliegende Nachfrage unterstrichen.
Analyst Julien Dumoulin-Smith von Jefferies Research bemängelte
allerdings, dass im dritten Quartal die Erwartungen umsatzseitig
übertroffen, aber margenseitig verfehlt worden seien.
AT&T verloren 2,4 Prozent. Der T-Mobile-US-Rivale
hatte ein gemischtes Zahlenwerk vorgelegt. Gewinn und
Neukundenzahlen übertrafen die Erwartungen des Marktes. Der Umsatz
im dritten Quartal verfehlte wegen einer großen Werbekampagne die
Vorhersagen von Analysten.
Die Papiere der wichtigsten Telekom-Tochter verloren
marktkonforme 1,1 Prozent. T-Mobile US legt am Donnerstag vor dem
Start des US-Börsenhandels die Zahlen vor./he/zb