Wiener Börse (Nachmittag) - ATX im Verlauf weiterhin tiefer / Heimischer Leitindex 0,44 Prozent im Minus - Meldungsarmer Handelstag - Baubranche im Fokus
Der Wiener Aktienmarkt hat am Freitag im Verlauf weiter Verluste verzeichnet. Der Leitindex ATX büßte an dem meldungsarmen Handelstag bis zuletzt 0,44 Prozent auf 4.710,9 Zähler ein. Der mehr Aktien umfassende ATX Prime verlor in ähnlichem Ausmaß auf 2.353,8 Zähler. An den europäischen Leitbörsen ging es mit den Aktienkursen überwiegend minimal nach oben.
"Hoffnungen auf eine Beendigung des Gaza-Krieges und die Lösung des Politchaos in Frankreich haben die Stimmung zunächst aufgehellt", schrieben Marktbeobachter der Helaba-Bank in ihrem Tageskommentar. In den USA würden sich indes die Fronten verhärten und so setzt sich der Regierungsstillstand fort. Wichtige offizielle Datenveröffentlichungen lassen so auf sich warten.
Dennoch steht heute die Veröffentlichung des Michigan Sentiments an. Während des andauernden "Shutdown" in den USA richtet sich die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer auf den Bericht der University of Michigan. Der Index gilt als eine der bedeutendsten Verbraucherumfragen in den USA und ist ein wichtiger Frühindikator für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes, so die Experten der Helaba. Er weist auf die Konsumausgaben hin, die etwa zwei Drittel des US-BIP ausmachen würden.
Am Dienstag startet die Berichtssaison in den USA durch. "Die Messlatte liegt hoch, aber wie wir aus den vergangenen Quartalen wissen, auch nicht zu hoch, dass sie nicht von den Unternehmen übersprungen werden könnte", so Molnar.
Strabag verloren in Wien als ATX-Schlusslicht 1,85 Prozent, während Porr um 1,15 Prozent höher notierten. Die Baukonzerne wollen das Österreich-Kerngeschäft des heimischen Krankenhausbetreibers und Gesundheitsdienstleisters Vamed nicht mehr gemeinsam übernehmen. Der durch eine Beteiligungsgesellschaft abgeschlossene Kaufvertrag wurde "heute aufgehoben, da die Umsetzung nicht in der vorgesehenen Weise erfolgen konnte", teilte die Strabag mit. Die Porr übernimmt das österreichische Projektentwicklungsgeschäft der Vamed und die Thermenbeteiligungen in Österreich.
Analystenseitig meldete sich Erste Group Research zu Verbund. Die Experten erhöhten das Anlagevotum für die Aktien des Stromversorgers von "Reduce" auf "Hold". Gleichzeitig wurde das Kursziel von 70,8 Euro auf 64,4 Euro gesenkt. Die Verbund-Titel stiegen bis zuletzt um 1,25 Prozent auf 64,65 Euro.
Wienerberger notierten 1,7 Prozent niedriger, nachdem die Anteilsscheine des Ziegelproduzenten gestern um 1,85 Prozent gestiegen waren. Voestalpine verloren mit minus 1,8 Prozent ebenfalls klar.
Am anderen Indexende waren die Aktien der Österreichischen Post zu finden, sie stiegen um 1,5 Prozent.
lof/ste
ISIN AT0000999982