AMSTERDAM/LONDON/PARIS/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas wichtigste
Aktienmärkte haben am Mittwoch leicht zugelegt. "Anleger bleiben
wegen der Aussicht auf eine konjunkturelle Aufhellung im kommenden
Jahr am Ball", merkte Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets
an.
Der EuroStoxx 50 gewann am Mittag 0,35 Prozent auf
5.633,29 Punkte. Außerhalb des Euroraums zog der Schweizer SMI
um 0,8 Prozent auf 12.622,13 Zähler an, während der
britische FTSE 100 um 0,54 Prozent auf 9.534,36
Punkte kletterte.
Trotz zahlreicher Unsicherheitsfaktoren dominiert damit die
Zuversicht. "Negative Nachrichten werden von den Investoren
weiterhin konsequent ausgeblendet", so Marktexperte Andreas Lipkow.
"Die Marktteilnehmer scheinen als Ziel neue Rekordstände vor Beginn
der Berichtssaison ins Visier nehmen zu wollen."
Gefragt waren Stahlwerte. Die am Vortag angekündigten Maßnahmen der
Europäischen Kommission zum Schutz der Stahlindustrie trieben die
Aktienkurse der Hersteller weiter an. Für ArcelorMittal
ging es dabei um 3,1 Prozent nach oben. Die Citigroup
hat zudem das Kursziel erhöht und die Kaufempfehlung bestätigt.
Aktien von ABB stiegen um 1,3 Prozent. Impulse
erhielt der Kurs vom angekündigten Verkauf des Bereichs Robotics.
Die Sparte soll für über fünf Milliarden Dollar an die japanische
Softbank gehen. Der Verkaufspreis liegt klar über den
Erwartungen von Analysten.
Autowerte standen dagegen unter Druck. Tesla hatte
eine Preisoffensive angekündigt, um mit günstigeren Modellen den
Absatz anzukurbeln und der Konkurrenz zu begegnen. Noch stärker wog
die Gewinnwarnung von BMW . Die Absatzentwicklung in
China war im dritten Quartal schwächer ausgefallen als gedacht.
Zudem muss BMW seine Händler in China finanziell unterstützen. BMW
sackten um 8,9 Prozent ab. Auch andere Autowerte wie Mercedes
zog dies nach unten.
Aktien von ASML gaben um 1,7 Prozent nach und
drückten damit den Technologiesektor ins Minus. Neben mäßigen
Vorgaben der US-Technologiewerte belastete eine Meldung, wonach ein
Ausschuss des US-Kongresses festgestellt hatte, dass die Produkte
großer Hersteller von Halbleiteranlagen wie ASML, KLA und Lam
Research in China auch zu militärischen Zwecken genutzt werden.
Sorgen vor Exportbeschränkungen erhielten dadurch Auftrieb./mf/stk