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Wiener Börse (Mittag) - ATX verliert 0,4 Prozent / Bankwerte tiefer nach Rücktritt des französischen Premiers

Der Wiener Aktienmarkt hat am Montag angesichts der jüngsten Turbulenzen in der französischen Politik nachgegeben. Gegen Mittag notierte der ATX 0,40 Prozent leichter bei 4.738 Punkten. Für den ATX Prime ging es um 0,38 Prozent auf 2.368 Zähler hinab.

Auch die wichtigsten europäischen Börsen gaben überwiegend nach, wobei besonders französische Werte unter Druck kamen. Nur wenige Stunden nach der Vorstellung einer neuen Regierung ist Frankreichs Premierminister Sébastien Lecornu zurückgetreten. Die politische Unsicherheit in dem hoch verschuldeten und politisch kriselnden Staat nimmt damit wieder zu. Der französische Aktienindex CAC-40 verlor zuletzt rund eineinhalb Prozent.

"Wie es nun weitergeht, lässt sich kaum abschätzen", schreiben die Ökonomen der Commerzbank in einer ersten Reaktion. Es zeichne sich derzeit keine Auflösung der politischen Blockade ab und ein Konsens für ambitionierte Reformen der Staatsfinanzen bleibt in weiter Ferne.

Vergangene Woche war der ATX aus der seit Anfang September laufenden Seitwärtsbewegung nach oben ausgebrochen, er stand zwischenzeitlich weniger als 100 Punkte unter seinem Jahreshoch von Mitte August. Weltweit gab die Aussicht auf weitere Zinssenkungen in den USA den Börsen Antrieb. Der andauernde "Shutdown" der Regierung in den USA bleibt an den Aktienmärkten eher noch ein Nebengeräusch, eine gewisse gestiegene Unsicherheit zeigt sich aber unter anderem durch die Rekordrally beim Goldpreis.

OMV-Aktien legten im freundlichen europäischen Sektorumfeld 0,4 Prozent zu. Der Energiekonzern hat seine Finanz- und Investitionsziele bis 2030 zurückgeschraubt, um die Widerstandsfähigkeit gegenüber wirtschaftlichen und geopolitischen Risiken zu erhöhen, wie das Unternehmen im Zuge seines Capital Markets Days mitteilte.

Daneben soll die Dividendenpolitik der OMV enger an die Beteiligung an der Borouge Group International gekoppelt werden. Die neue Ausschüttungspolitik sei transparenter und könnte bei einer guten Performance von BGI höhere Gewinne bieten, schrieb Analyst Tamás Pletser von der Erste Group. Die Änderung sei daher insgesamt zu begrüßen.

Unter den übrigen Schwergewichten gaben die Bankaktien nach. BAWAG verloren 1,7 Prozent und Erste Group zeigten 0,2 Prozent im Minus. Negative Vorgaben kamen aus Frankreich, wo die Bankwerte angesichts der politischen Turbulenzen unter Druck kamen.

Auch RBI gaben mit minus 0,6 Prozent einen Teil der jüngsten Gewinne ab. Am Freitag hatten die Titel nach Medienberichten, wonach Österreich in der EU auf eine umstrittene Regelung zur Entschädigung der RBI für eine in Russland verhängte Strafe drängt, über sieben Prozent zugelegt.

spa/mik

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