ROUNDUP: Schaeffler will Gewinne deutlich steigern - Chance mit Robotern
HERZOGENAURACH/FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Auto- und
Industriezulieferer Schaeffler
Das zuletzt schwächelnde Geschäft mit den angestammten Wälz- und Kugellagern sowie mit der allgemeinen Industrie dürfte sich zudem erholen. Für die Zukunft sieht Konzernchef Klaus Rosenfeld große Chancen unter anderem mit der Lieferung von Sensoren und Motoren an Hersteller humanoider Roboter. Die Schaeffler-Aktie konnte nach den Nachrichten ihren guten Lauf seit Jahresbeginn ausbauen.
Das Papier gewann in der SDax
Konzernchef Rosenfeld will die um Sondereffekte bereinigte operative Marge vor Zinsen und Steuern im Konzern bis zum Jahr 2028 auf 6 bis 8 Prozent hochtreiben nach vergleichbaren 3,5 Prozent 2024, wie das Unternehmen in Frankfurt mitteilte. Dabei stützt sich der Manager auf einen wachsenden Auftragsbestand, zudem soll die Elektroautosparte die Gewinnschwelle erreichen. Konzernweit soll sich der Umsatz von vergleichbaren 24,3 Milliarden 2024 auf dann 27 bis 29 Milliarden Euro ausweiten.
Auch der Barmittelfluss soll sich stark verbessern. 2028 will Schaeffler 400 bis 600 Millionen Euro an Zufluss erzielen, wenn Zu- und Verkäufe von Unternehmensteilen ausgeklammert werden. Zuletzt verbrannte Schaeffler Geld, unter anderem wegen Sonderbelastungen im Umbau und wegen der Vitesco-Übernahme.
Rosenfeld rechnet sich unter anderem mit Teilen für humanoide
Roboter Chancen aus. Er verwies auf Start-Ups, die sich mit der
Technik beschäftigen, aber auch auf ambitionierte große Anbieter wie
den US-Elektroautopionier Tesla
Rosenfeld nannte als Ambition für das Jahr 2035 einen Umsatz von rund 35 Milliarden Euro. Davon könnten rund zehn Prozent aus Bereichen kommen, in denen Schaeffler bisher kein Standbein habe, sagte der Manager - wie in der Zulieferung für Roboter. Elektronik, Lager, Sensoren und Motoren habe Schaeffler im Programm, und diese würden alle in "hochpräzisen" Robotern benötigt, sagte der Konzernchef.
An den bekannten Einspar- und Effizienzzielen bis 2029 hält
Schaeffler fest. Aus dem Zukauf von Vitesco sowie dem Ende 2024
angekündigten Stellenabbau sollen ab dann dauerhaft jährlich 815
Millionen Euro als Ergebnisbeitrag kommen. Schaeffler hat den
Antriebsspezialisten Vitesco geschluckt, der früher einmal zu
Continental
Die Eigentümerfamilie Schaeffler ist über ihre
Beteiligungsgesellschaften mit 46 Prozent auch größter Anteilseigner
von Continental. Am Donnerstag trennt Conti seine Autozuliefersparte
Aumovio
Schaeffler rechnet in der Elektroautosparte weiter mit deutlichem Wachstum und 2028 dann auch operativ mit schwarzen Zahlen. Im vergangenen Jahr fuhr das noch junge Geschäft deutliche Verluste ein, mit einer operativen Marge von minus 22 Prozent. Dagegen dürfte die traditionelle Autozulieferung mit Antriebs- und Chassisteilen in den kommenden Jahren umsatzseitig schrumpfen. Immerhin gehen die Franken davon aus, die Marge in dem Bereich auf aktuellem Niveau halten zu können.
Etwas ausbauen will Schaeffler die lukrative Ersatzteilsparte (Vehicle Lifetime Solutions), die derzeit die Renditeperle im Konzern ist und auch bleiben soll. Die Lager- und Industriesparte (Bearings & Industrial Solutions) soll sich in der Ertragskraft mit dem laufenden Sparprogramm wieder verbessern./men/tav/jha/
ISIN DE000SHA0019
AXC0233 2025-09-16/16:17
Relevante Links: SCHAEFFLER AG INH. O.N., Tesla Inc., Continental AG