Aktien Europa: EuroStoxx wenig bewegt nach Erholung - Cac schwächelt, SMI stark
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Die wichtigsten europäischen Börsen
haben sich nach ihrer Vortagserholung am Donnerstag recht
unterschiedlich entwickelt. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
kam am Mittag mit 5.324,95 Punkten praktisch nicht
vom Fleck. Der britische FTSE 100 zeigte mit einem
weiteren Anstieg um 0,17 Prozent auf 9.193,78 Punkte ebenfalls wenig
Dynamik. Derweil verlor der französische Cac 40 gegen
den moderat freundlichen Markttrend 0,41 Prozent auf 7.687,96
Punkte.
Hingegen stach der Schweizer SMI mit einem Plus von
1,48 Prozent auf 12.380,48 Punkte positiv heraus. Ihm halfen die
Kursgewinne einiger Schwergewichte wie Roche und ABB .
Börsianer sprachen von einem Ausbruchsversuch nach oben, nachdem
sich der Index seit dem Zollschock durch US-Präsident Donald Trump
Anfang April mehr oder weniger in einem von 11.800 bis rund 12.400
Punkte reichenden Seitwärtskanal bewegt habe.
Im marktbreiten Stoxx Europe 600 dominierten am
Donnerstag erneut die Gewinner. Am gefragtesten waren Medien-
und Einzelhandelsaktien . Zum starken
Mediensektor passte die Nachricht, dass der italienische
Berlusconi-Konzern Media for Europe (MFE) nach seinem
großen Aktienankauf die volle Kontrolle am deutschen Fernsehkonzern
ProSiebenSat.1 erlangt hat. Man habe die
75-Prozent-Schwelle der Anteile an der ProSiebenSat.1 Media SE
überschritten, teilte MFE mit. Die MFE-Titel gewannen 4,6 Prozent.
Dagegen ging die Talfahrt im Reise- und Freizeitsektor
weiter. Zu den größten Verlierern zählte die
Fluggesellschaft Ryanair mit minus 2,9 Prozent. Den
Anstoß zur jüngsten Sektorschwäche hatte Ende August die politische
Lage in Frankreich gegeben, wo in Kürze ein Sturz der Regierung
droht. Im Reisesektor reagieren Anleger häufig besonders empfindlich
auf eine drohende politische Instabilität.
Im Pharmabereich gingen die Kursentwicklungen am
Donnerstag teils deutlich auseinander. Sanofi -Titel
sackten nach klinischen Studiendaten am EuroStoxx-Ende um fast zehn
Prozent ab. Damit blieben sie nur knapp über ihrem Anfang August
markierten Tief seit dem Jahr 2022. Sanofi erreichte laut einer
Mitteilung mit dem Mittel Amlitelimab gegen bestimmte Ekzme zwar
alle primären und wichtigen sekundären Endpunkte einer
Phase-III-Studie. Doch gibt es laut dem Pharmaexperten Richard
Vosser von der US-Bank JPMorgan auch Kritikpunkte. So sei der
Vorteil durch die Behandlung geringer als gedacht - und auch kleiner
im Vergleich zum bisherigen Sanofi-Kassenschlager Dupixent.
Dagegen zogen die Aktien von Konkurrent Roche um 2,3
Prozent an und waren damit so teuer wie seit April nicht mehr. Die
Schweizer erhielten das CE-Kennzeichen der EU für die
Abgabeplattform des Augenmittels Susvimo. Die Plattform mit dem
Namen Contivue ermögliche eine kontinuierliche Abgabe des
Augenmittels Susvimo für Patienten mit neovaskulärer
altersabhängiger Makuladegeneration, teilte Roche mit./gl/mis