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Oligarch Vekselberg gewinnt Machtkampf um Sulzer

Der russische Milliardär Viktor Vekselberg hat den Machtkampf um die Führung des Schweizer Maschinenbauers Sulzer gewonnen. Vekselberg und einige weitere Aktionäre brachten am Mittwoch genug Stimmen zusammen, um Verwaltungsratspräsident Ulf Berg abzuwählen. Damit ist die größte Hürde aus dem Weg geräumt, um den von ihm unterstützten ABB-Sanierer Jürgen Dormann an die Spitze des 175 Jahre alten Unternehmens hieven.

Auf der Generalversammlung sprachen sich fast alle Redner für Berg aus, der den in Winterthur tief verankerten Konzern in den vergangenen Jahren zu immer neuen Rekordergebnissen geführt hat. Sie fürchteten, dass der Oligarch Sulzer mit dem von ihm kontrollierten angeschlagenen Anlagenbauer OC Oerlikon zusammenlegen könnte.

Vekselberg hat nie genau gesagt, was er mit Sulzer vorhat und lediglich mangelndes Vertrauen als Grund angeführt, wieso er Berg aus dem Amt drängen wollte. Dank der 31 Prozent, die er an Sulzer hält, brauchte er an der Generalversammlung nur noch wenige weitere Prozent, um sich durchzusetzen.

Das Verhältnis zwischen Berg und Vekselberg ist gespannt, seitdem der Russe 2007 über Nacht groß bei Sulzer eingestiegen war. Das Schweizer Finanzministerium untersucht gegenwärtig, ob Vekselberg dabei mit den österreichischen Investoren Ronny Pecik und Georg Stumpf zusammengearbeitet und die Börsenregeln verletzt hat.

Im Anschluss an die Generalversammlung wählte der Verwaltungsrat den seit 2004 in dem Gremium sitzenden Luciano Respini zum Präsidenten.

Bei dem Dow-Chemical-Manager dürfte es sich aber nur um eine Übergangslösung handeln. Nach dem Ablauf eines Stillhalteabkommens zwischen Sulzer und Vekselberg Ende Mai dürfte der Russe eine außerordentliche Generalversammlung einberufen und den allseits respektierten ehemaligen Hoechst-Chef Dormann in den Chefsessel heben.