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Industrie erholt sich - US-Zollpolitik hinterlässt aber Spuren / Bank-Austria-Einkaufsmanagerindex auf Dreijahreshoch - Höhere Kosten belasten Erträge

Die heimische Industrie hat sich im August weiter erholt. Der von der UniCredit Bank Austria errechnete EinkaufsManagerIndex (EMI) stieg mit 49,1 Punkten auf den höchsten Stand seit drei Jahren. Die US-Zollpolitik hinterlässt dennoch ihre Spuren im Neugeschäft, das in Österreich rückläufig ist. Ein starker Kostenanstieg drückt zudem die Ertragslage.

Die Verbesserung der Industriekonjunktur in Europa treibt auch die Stimmung in Österreich an. Vor allem in Deutschland erhole sich das verarbeitende Gewerbe weiter. Vor allem der Anstieg der Auftragseingänge sei ein positiver Faktor. "Angesichts der US- Zollpolitik, die sich in sinkenden Exportaufträgen niederschlug, könnte dies auf eine erfreuliche Resilienz der europäischen Industrie sowie Stärkung des Binnenmarkts hindeuten," so Chefökonom der UniCredit Bank Austria, Stefan Bruckbauer.

In Österreich entwickle sich das Neugeschäft dagegen ungünstiger, der Rückgang bei den Aufträgen verlangsame sich jedoch. Zudem werde die Produktionsleistung ausgeweitet. Beides seien wesentliche Faktoren für den Anstieg des EMI im August gewesen. "Die Erholung der Industrie in Österreich nimmt Fahrt auf. Die Produktion steigt und das Nachfrageumfeld zeigt Anzeichen einer Stabilisierung," so Bruckbauer. Auch die Produktionserwartungen lägen bereits über dem langjährigen Durchschnitt.

Unsicherheit wegen US-Zollpolitik bleibt

Die Unsicherheit der Betriebe aufgrund der US-Zollpolitik und der geopolitischen Spannungen bleibe jedoch bestehen und dämpfen die Aussichten. Zeigen würde sich das in einem starken Abbau der Vormateriallager sowie einem hohen Tempo bei der Personalreduktion. "Der Personalabbau in der heimischen Industrie wird noch einige Zeit andauern", sagte UniCredit-Bank-Austria-Ökonom Walter Pudschedl. Nach der Rezessionsphase müsse der Personalstand weiter an die niedrigeren Produktionserfordernisse angepasst werden. Zudem bemühten sich die Firmen, auch in Anbetracht höherer Lohnkosten ihre Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität zu steigern.

Neben den Lohnkosten würden auch höhere Energiepreise die heimischen Firmen stärker als ihre europäische Konkurrenz belasten. Weil die Nachfrage schwächle, könnten die Preise aber nicht an die Kunden weitergegeben werden. Dementsprechend seien die Verkaufspreise im August weiter gesunken, jedoch mit geringerem Tempo als in den Vormonaten.

bel/hel

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