Aktien Frankfurt: Dax im Minus - Solider Ifo-Index bewegt kaum
FRANKFURT (dpa-AFX) - Mit einem moderaten Dämpfer ist der Dax
in die neue Börsenwoche gestartet. Die Bekanntgabe
des Ifo-Geschäftsklimaindex hatte kaum Einfluss. Gegen Mittag
notierte der Leitindex 0,3 Prozent tiefer bei 24.289 Punkten. Der
MDax der mittelgroßen Unternehmen stieg hingegen um
0,2 Prozent auf 31.072 Zähler. Für den EuroStoxx 50
als Leitindex der Eurozone ging es um 0,5 Prozent abwärts.
Der Dax tue sich weiterhin schwer, schrieb Analyst Thomas Altmann
vom Vermögensverwalter QC Partners am Morgen. "Das Allzeithoch aus
dem Juli bleibt zwar in Reichweite. Es gibt aber weiterhin zu wenig
Käufer, die den Dax über die schwierige letzte Meile tragen
könnten". Am Freitag hatten Zinssenkungssignale von US-Notenbankchef
Jerome Powell dem wichtigsten deutschen Börsenbarometer etwas
Rückenwind gegeben.
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich trotz höherer
US-Zölle erneut verbessert. Das Ifo-Geschäftsklima stieg im August
stärker als erwartet, legte damit den sechsten Monat in Folge zu und
erreichte den höchsten Wert seit April 2024. Dennoch bleibt
Ifo-Präsident Clemens Fuest zurückhaltend mit Blick auf die weitere
konjunkturelle Entwicklung: "Die Erholung der deutschen Wirtschaft
bleibt schwach."
Die Aktien von Windturbinen-Herstellern gerieten unter Druck,
nachdem der dänische Wettbewerber Orsted auf Geheiß
der US-Regierung ein Windkraftprojekt in dem Land zumindest
vorläufig stoppen musste. Dies sei ein weiterer schwerer Schlag für
die Windkraftbranche in den USA, konstatierte Experte Ahmed Farman
vom Analysehaus Jefferies. Die Papiere von Siemens Energy
fielen um 1,5 Prozent, jene von Nordex
büßten 1,6 Prozent ein.
Die Anteilsscheine von RWE verbilligten sich als
Schlusslicht im Dax um 1,6 Prozent, nachdem die Investmentbank
Kepler Cheuvreux ihre Kaufempfehlung für die Titel des
Energieversorgers gestrichen hatte. Jüngste Aussagen des
Unternehmens deuteten nicht auf ein nachlassendes Expansionsstreben
hin, es drohe also Ungemach von den Kosten, schrieb Analyst Ingo
Becker und empfahl den Anlegern, jüngste Kursgewinne mitzunehmen.
Die Aktien der Lufthansa reagierten mit einem
Kursplus von 1,0 Prozent auf die Meldung einer geplanten neuen
Organisationsstruktur der Fluggesellschaft. Dem "Handelsblatt"
zufolge sollen die einzelnen Konzerngesellschaften Lufthansa
Airlines, Swiss, Brussels Airlines und Austrian Airlines ab 2026
zugunsten der Zentrale entmachtet werden. Ziele seien zufriedenere
Passagiere und mehr Profitabilität im Premium-Bereich, zitiert die
Zeitung aus einem ihr vorliegenden internen Schreiben.
Unterdessen hat die Unicredit ihren direkten
Aktienanteil an der Commerzbank wie erwartet auf rund
26 Prozent erhöht. Zugleich kündigte das Mailänder Institut erneut
an, ihre verbleibenden Finanzinstrumente "zu gegebener Zeit"
ebenfalls in Commerzbank-Aktien umzuwandeln, womit sich der Anteil
auf etwa 29 Prozent summieren würde. Wird die 30-Prozent-Marke
überschritten, wäre die Unicredit gesetzlich verpflichtet, den
übrigen Commerzbank-Anteilseignern ein offizielles Kaufangebot
vorzulegen. Die Commerzbank-Aktie reagierte mit einem Plus von 0,3
Prozent./edh/stk