ROUNDUP/Nach US-Windpark-Baustopp: Orsted bekräftigt Pläne für Kapitalerhöhung
FREDERICIA (dpa-AFX) - Der Windparkbetreiber Orsted
Nach dem geplatzten "Sunrise"-Teilverkauf musste Orsted am
Wochenende den nächsten Schlag in den USA verkraften. Die
Trump-Regierung verfügte einen totalen Baustopp für das bereits weit
fortgeschrittene Windkraftprojekt "Revolution Wind" vor der Küste
von Rhode Island. Dieses baut Orsted zusammen mit einer
Infrastruktur-Tochter des US-Finanzriesen Blackrock
Orsted bekräftigte am Montag, das Projekt habe von allen beteiligten Stellen eine vollständige Zulassung, auch für die Bau- und Betriebspläne, folgend auf Überprüfungen, die bereits vor mehr als neun Jahren begonnen hätten. Der Konzern prüfe derzeit alle Optionen und sei im Dialog mit den zuständigen Behörden, um den Bau wieder so rasch wie möglich aufnehmen zu können.
Der Bau des Projekts sei zu 80 Prozent abgeschlossen, so Orsted. Alle Fundamente seien fertig, und 45 von 65 Turbinen seien bereits installiert. Für den Abschluss der restlichen Arbeiten sind nochmals Investitionen von anteilig 5 Milliarden Kronen für Orsteds Anteil fällig.
"Revolution Wind" soll nach Fertigstellung jährlich bis zu eine Milliarde Kronen zum Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen der Dänen beitragen. Die Inbetriebnahme war für das kommende Jahr vorgesehen. Revolution Wind, das 350.000 Haushalte in Rhode Island und Connecticut mit Strom versorgen soll, wurde 2023 von der vorherigen Regierung unter Joe Biden genehmigt.
Der Kurs der Orsted-Aktie hat seit Beginn der Trump-Regierung massiv an Wert verloren. Zudem wurde die Kreditwürdigkeit des Unternehmens herabgestuft. Am Montag knickte der Kurs um rund 16 Prozent auf 180,60 Kronen ein, womit sich die Verluste 2025 auf 44 Prozent summieren.
Im Sog von Orsted verloren am Montag auch die Aktien des
Turbinenbauers Vestas
Orsted baut und betreibt Wind- und Solarparks und finanziert diese durch Teilverkäufe. US-Präsident Trump ist ein entschiedener Windkraftgegner, der stattdessen auf die verstärkte Förderung von Öl und Gas setzt. Trump hat eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, welche die Windindustrie in Bedrängnis bringen. In den ersten Tagen seiner Präsidentschaft stoppte er die Genehmigung neuer Projekte. Anschließend versuchte er kurzzeitig, die Genehmigung für ein bereits von einem anderen Projektentwickler bebautes Gelände zu widerrufen. Und sein wichtigstes Steuer- und Ausgabengesetz strich Steuergutschriften, die der Branche zugutekamen.
Erst Anfang des Monats haben zuständige Stellen ein riesiges
Windkraftprojekt in Idaho abgesagt. Die Behörde kündigte eine
umfassende Überprüfung ihres Genehmigungsverfahrens für die Projekte
an und warnte, dass dieser Schritt zu einem Stopp der
Windkraftentwicklung auf Bundesland führen könnte. Die US-Regierung
versucht, die angebliche Vorzugsbehandlung der Wind- und
Solarindustrie unter dem früheren Präsidenten Biden zu beenden. Im
April stoppte Innenminister Doug Burgum die Arbeiten am 5 Milliarden
US-Dollar teuren "Empire"-Windpark von Equinor
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AXC0083 2025-08-25/10:00
Relevante Links: Nordex SE, Siemens Energy AG, Ørsted A/S, Vestas Wind Systems A.S., BlackRock Inc., Equinor ASA