Wiener Börse (Mittag) - SBO, Porr nach Zahlen unter Druck, ATX -0,8% / Verhaltenes europäisches Börsenumfeld - Warten auf Impulse von Notenbankertreffen
Der Wiener Aktienmarkt hat sich am Donnerstag im Nachmittagsverlauf schwächer gezeigt. Der heimische Leitindex ATX baute sein Minus zuletzt noch etwas aus und hielt mit einem Abschlag von 0,77 Prozent bei 4.771,52 Punkten. Der breiter gefasste ATX Prime verlor 0,88 Prozent auf 2.384,53 Zähler. Auch an den europäischen Leitbörsen herrschten einheitlich negative Vorzeichen vor. Vor dem Notenbanker-Treffen in Jackson Hole dürften sich viele Anleger zurückgehalten haben.
Am österreichischen Aktienmarkt rückten Ergebnispräsentationen von Mayr-Melnhof, Porr und SBO ins Blickfeld. Die Vorlagen der Geschäftszahlen lösten teils deutliche Kursreaktionen aus. Vor allem die Aktien der Porr und der SBO gaben nach den Zahlenvorlagen stark nach und verloren zuletzt 6,2 bzw. 5,3 Prozent.
Die Analysten der Erste Group bewerteten die präsentierten Zweitquartalszahlen 2025 des Baukonzerns Porr als gemischt. Während der Umsatzausweis bis zum operativen Ergebnis EBITDA schwächer als erwartet ausgefallen war, überraschten das Betriebsergebnis (EBIT) und der Nettogewinn positiv. Der Gesamtjahresausblick wurde zudem bestätigt. Insgesamt schätzen die Experten das Zahlenwerk als kursneutral ein. Zudem werden die Ergebnisse von Baukonzernen im 2. Halbjahr als wichtiger als im 1. Halbjahr eingestuft.
Der Öl- und Gasfeldausrüster SBO hat im ersten Halbjahr 2025 die Unsicherheiten am Markt und eine verhaltene Investitionstätigkeit zu spüren bekommen. Der Umsatz reduzierte sich von 288,1 Mio. auf 253,6 Mio. Euro, das Ergebnis nach Steuern sank von 25 Mio. auf 18,5 Mio. Euro. Nach Einschätzung der Erste Group fielen die Ergebnisse im abgelaufenen Jahresviertel unter den Prognosen aus, der schwache US-Dollar und eine verhaltene Nachfrage hatten dabei belastet.
Die Papiere von Mayr-Melnhof verloren nach ihrer Zahlenpräsentation im Handelsverlauf 2,6 Prozent. Der Kartonhersteller hat im ersten Halbjahr 2025 ein starkes Ergebnis bei stabilem Umsatz eingefahren. Der Umsatzerlös lag bei 2,03 Mrd. Euro, nach 2,04 Mrd. Euro im Jahr zuvor. Das Betriebsergebnis erhöhte sich um 26,1 Mio. auf 116,7 Mio. Euro.
Nachrichten gab es am Nachmittag von der Strabag. Der Baukonzern hat im Konsortium mit der britischen Firma Equitix den Auftrag für die Modernisierung eines 110 Kilometer langen Wasserleitungssystems im Nordwesten Englands erhalten. Strabag-Aktien notierten zuletzt trotz der Auftragsmeldung mit einem Minus von 4,2 Prozent.
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