Japans Exporte sinken wegen US-Zollkonflikt - Rückgang höher als erwartet
TOKIO (dpa-AFX) - Japans Exporte sind im Juli wegen des US-Zollkonflikts deutlich stärker gefallen als zuletzt und als von Experten erwartet. Der Wert der Ausfuhren sank im Vergleich zum Vorjahr um 2,6 Prozent auf 9,4 Billionen Yen (rund 55 Mrd Euro), teilte das japanische Finanzministerium am Mittwoch in Tokio mit. Im Juni waren die Ausfuhren um ein halbes Prozent gefallen. Experten hatten mit einem beschleunigten Rückgang gerechnet, dabei aber im Schnitt ein Minus von 2,1 Prozent erwartet.
Hauptgrund für die schwache Entwicklung ist der von US-Präsident
Donald Trump losgetretene Zollkonflikt. So fiel der Export in die
Vereinigten Staaten im Juli um zehn Prozent auf 1,7 Billionen Yen.
Die USA bleiben aber der wichtigste Abnehmer japanischer Waren wie
Autos von Toyota
Japan und die USA hatten sich am 23. Juli auf ein Handelsabkommen
verständigt. Man habe sich auf Zölle von 15 Prozent geeinigt, teilte
Trump damals mit. Wochen zuvor hatte er noch Zölle in Höhe von 25
Prozent angedroht. Beide Seiten werteten das Abkommen als Erfolg. An
der japanischen Börse wurde die Einigung positiv aufgenommen. Der
japanische Leitindex Nikkei 225
Anders als der Wert der exportierten Waren zog das Volumen leicht an. Dies deutet nach Einschätzung von Volkswirten darauf hin, dass japanische Unternehmen ihre durchschnittlichen Verkaufspreise von Waren in die USA gesenkt haben, um die Zolleffekte abzumildern.
Da der Wert der Importe noch stärker als derjenige der Exporte gefallen ist, ging das Handelsbilanzdefizit im Juli auf knapp 118 Milliarden Yen zurück. Der Rückgang bei den Importen ist vor allem auf deutlich geringere Kosten für die Einfuhren von Öl, Kohle und Gas zurückzuführen./zb/la/jha/
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