Aktien Frankfurt Ausblick: Leichte Entspannung nach US-Arbeitsmarktschock
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einem von Konjunktursorgen getriebenen
Rückschlag dürfte sich der deutsche Aktienmarkt am Montag zunächst
leicht erholen. Der X-Dax signalisierte für den
hiesigen Leitindex rund eine Stunde vor dem Handelsstart ein Plus
von 0,7 Prozent auf 23.580 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx 50 zeichnet sich ein Anstieg in ähnlicher
Größenordnung ab.
Vergangenen Freitag hatten durchwachsene Geschäftszahlen großer
Unternehmen und der US-Arbeitsmarktbericht die Nerven der Anleger
belastet. Die überraschend schwachen Jobdaten nährten Zweifel an der
Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft, an der bisher alle Probleme
mehr oder weniger abzuperlen schienen, erklärte Analyst Stephen
Innes von SPI Asset Management.
Für Unsicherheit sorge zudem die Entlassung der Chefin des Amtes für
Arbeitsmarktstatistik durch US-Präsident Donald Trump. Künftig
könnten nun durchaus Zweifel an wichtigen Konjunkturdaten aufkommen.
Trotz der jüngsten Kursverluste verzeichnet der Dax im laufenden
Jahr immer noch einen Gewinn von rund 18 Prozent. "Die Korrektur war
überfällig", sagte denn auch Christoph Geyer, Experte für die
technische Analyse von Finanzmärkten. Dabei könnte der schwache
Freitag nur ein Vorgeschmack auf das sein, was bis Ende September in
einer typischerweise ohnehin eher schwachen Börsenphase noch drohe.
Der Autozulieferer Stabilus wird nach einem
schwächeren dritten Quartal vorsichtiger für das Geschäftsjahr
2024/25. Die Erlöse schrumpften in den drei Monaten bis Ende Juni im
Jahresvergleich um fast zehn Prozent. Der um Sondereffekte
bereinigte operative Gewinn (Ebit) sank deutlich. Für das laufende
Geschäftsjahr bis Ende September 2025 geht das Unternehmen nun vom
unteren Ende der jeweiligen Zielspanne aus. Die Stabilus-Aktien
fielen im vorbörslichen Geschäft auf der Handelsplattform Tradegate
zuletzt um 5,7 Prozent.
Einen Blick wert sein könnten die Aktien von Mercedes-Benz
, nachdem die Rating-Agentur S&P das Rating "A-1" für
den Autobauer zwar bestätigt, den Ausblick jedoch auf "Negativ"
gesenkt hatte. Dies signalisiert, dass S&P zwar die aktuelle
finanzielle Situation der Stuttgarter als solide einschätzt, aber
Bedenken hinsichtlich der künftigen Entwicklung hat.
Die Papiere von Hensoldt könnten nach einer
Hochstufung des Analysehauses Jefferies das Anlegerinteresse auf
sich ziehen. Deren Experten haben die Titel des Anbieters von
Rüstungselektronik von "Underperform" auf "Hold" angehoben und das
Kursziel von 60 auf 92 Euro erhöht.
Die Papiere der Lufthansa verteuerten sich auf
Tradegate um 1,8 Prozent. Die britische Bank Barclays hatte die
Titel der Fluggesellschaft von "Underweight" auf "Equal weight"
hochgestuft und das Kursziel von 5,20 auf 7,20 Euro angehoben.
Für die Anteilsscheine von Evotec ging es auf
Tradegate um 2,9 Prozent nach oben. Zuvor hatten die Analysten von
Van Lanschot Kempen die Aktien des Wirkstoffentwicklers von
"Neutral" auf "Buy" hochgestuft./edh/mis