US-Ölkonzern Chevron verdient mehr als gedacht - Vorsicht bei Ölpreisentwicklung
HOUSTON (dpa-AFX) - Der US-Ölkonzern Chevron hat im
zweiten Quartal dank einer rekordhohen Produktion mehr Gewinn als
erwartet eingefahren. Der um Sonderpostern bereinigte Gewinn je
Aktie lag bei 1,77 US-Dollar, wie das Unternehmen am Freitag in
Houston mitteilte. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum war das wegen
niedrigerer Ölpreise ein Rückgang um fast ein Drittel. Analysten
hatten jedoch einen stärkeren Rückgang erwartet. Trotz eines
gesenkten Tempos bei den Aktienrückkäufen im Quartal will das
Unternehmen auf Jahressicht hier seine ursprünglichen Ziele
erreichen. Für die Entwicklung der Ölpreise ist Chevron-Chef Mike
Wirth vorsichtig. Die Aktie war im vorbörslichen US-Handel zunächst
unverändert.
Die internationalen Ölpreise lagen im zweiten Quartal im Schnitt
nahezu 20 Dollar niedriger als ein Jahr zuvor, weil die Unsicherheit
um die Weltwirtschaft infolge der US-Zollpolitik Nachfragesorgen
auslöste. Chevron sieht Risiken, dass die Preise mit den
Produktionsausweitungen der Opec und ihrer Verbündeten in den
kommenden Monaten weiter sinken.
Beim erwarteten freien Barmittelzufluss (Free Cashflow) ist
Konzernchef Wirth dagegen zuversichtlicher. Dieser soll bis nächstes
Jahr 12,5 Milliarden Dollar erreichen, ein Viertel mehr als bisher
angepeilt. Das gilt allerdings für einen Ölpreis um die 70 Dollar.
Rivale Exxon konnte im zweiten Quartal mit 1,64
Dollar Gewinn je Aktie vor Sonderposten ebenfalls etwas mehr
verdienen als von Experten erwartet. Die Exxon-Aktie lag vorbörslich
0,9 Prozent im Plus./men/nas/mis