, APA/dpa-AFX

Wiener Börse - ATX schließt 0,2 Prozent im Plus / Zurückhaltung vor Fed-Zinsentscheid - Raiffeisen nach Zahlenvorlage klar im Plus

---------------------------------------------------------------------
AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Kursveränderungen von Einzelwerten
---------------------------------------------------------------------

Der Wiener Aktienmarkt hat am Mittwoch nach einem von Zurückhaltung geprägten Handelstag mit leichten Aufschlägen geschlossen. Der ATX ging 0,22 Prozent höher bei 4.582,9 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste ATX Prime gewann 0,15 Prozent an Wert bei 2.299,8 Zählern.

Die Wirtschaft der Eurozone hat sich im Frühjahr überraschend auf Wachstumskurs gehalten. In den 20 Ländern des Währungsraums habe die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal zugelegt, wie die Statistikbehörde Eurostat am Mittwoch nach einer ersten Schätzung mitteilte. Ökonomen hatten im Schnitt eine Stagnation erwartet. Zu Beginn des Jahres war die Wirtschaft der Eurozone allerdings deutlich stärker gewachsen, um 0,6 Prozent.

Unterdessen schwächelt die heimische Wirtschaft weiter. Das BIP stieg im zweiten Quartal 2025 gegenüber dem Vorjahreszeitraum sowie dem Vorquartal lediglich um 0,1 Prozent, geht aus der Schnellschätzung des WIFO hervor.

Am Abend rückt die Leitzinsentscheidung der US-Notenbank Fed in den Fokus. Die Fed dürfte dabei dem starken politischen Druck durch die Regierung von US-Präsident Donald Trump widerstehen und ihre Leitzinsen nicht senken. Die Zinsspanne dürfte nach Einschätzung der ganz überwiegenden Mehrheit von Ökonomen bei 4,25 bis 4,50 Prozent verharren; erst für den weiteren Jahresverlauf rechnen Experten mit Senkungen.

Spitzenreiter waren die Titel von Raiffeisen Bank mit einem Plus von 3,40 Prozent. Die RBI hat im ersten Halbjahr 2025 einen Konzerngewinn von 567 Mio. Euro erwirtschaftet - ohne das Geschäft in Russland und Belarus. Das sind 4,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, teilte die RBI mit. Die Bank baut das Geschäft in Russland weiter ab. Der Ausblick der Bank bleibt weitgehend unverändert, nur bei den Risikokosten zeigt sie sich nun etwas optimistischer.

Auch die anderen schwergewichteten Banken Erste Bank und BAWAG verzeichneten mit plus 1,34 Prozent beziehungsweise plus 0,81 Prozent Gewinne. Ebenfalls klar im Plus schlossen die Anteilsscheine des Leiterplattenherstellers AT&S, die sich um 2,06 Prozent verteuerten.

Schlusslichter des heimischen Leitindex waren OMV mit minus 2,11 Prozent sowie voestalpine und Mayr-Melnhof, die sich jeweils um fast 1,6 Prozent verbilligten.

RHI Magnesita büßten 6,25 Prozent ein. In einem herausfordernden Marktumfeld hat der Feuerfestkonzern im ersten Halbjahr 2025 deutliche Einbußen bei seinen Ergebnissen verbucht. Der Umsatz sank um 3 Prozent auf 1,677 Mrd. Euro, der Gewinn nach Steuern brach von 111 Mio. Euro auf 11 Mio. Euro ein, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Der Ausblick wurde nach unten geschraubt - für das zweite Halbjahr rechnet das Unternehmen mit einer weiterhin schwachen Nachfrage und einem kompetitiven Preisumfeld.

Andritz-Titel verloren 0,45 Prozent. Die US-Niederlassung des steirischen Anlagenbauers muss nach einem Sanktionsverfahren wegen Güterexporten nach Russland eine Zivilstrafe von 1,58 Mio. US-Dollar (1,37 Mio. Euro) zahlen. Hintergrund ist eine Selbstanzeige, nachdem es der Konzern versäumt hatte, in den USA eine Lizenz für die Ausfuhr von Mahlplatten zu beantragen, berichtete die Finanznachrichtenagentur "Bloomberg".

Palfinger-Titel gewannen 1,82 Prozent an Wert auf 36,30 Euro. Die Analysten der Berenberg Bank bestätigten ihre Kaufempfehlung für die Aktien des heimischen Kranherstellers. Auch das Kursziel von 45,0 Euro wurde bekräftigt.

lof/spa

 ISIN  AT0000999982
Copyright APA/dpa-AFX. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von APA/dpa-AFX ist nicht gestattet.