ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax geht mit leichten Verlusten ins Wochenende
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem Kurssprung am Vortag hat der Dax
zum Wochenschluss wieder etwas nachgegeben.
Angesichts schwächelnder Kurse an der Wall Street fiel der deutsche
Leitindex am Freitag um 0,33 Prozent auf 24.289,51 Punkte. Auf
Wochensicht bedeutete dies aber immer noch ein Plus von 0,14
Prozent. Der MDax der mittelgroßen Werte stieg am
Freitag um 0,27 Prozent auf 31.098,37 Punkte
Risiken durch den Handelsstreit zwischen den USA und der
Europäischen Union (EU) spielen weiterhin nur eine unterordnete
Rolle. Bestimmende Themen bleiben der Megatrend Künstliche
Intelligenz sowie die Hoffnung auf eine Belebung der deutschen
Wirtschaft. Daran änderten auch pessimistischerer Geschäftsausblicke
des Stahlkochers Salzgitter sowie des Chemiekonzerns Wacker Chemie
wenig, denen die aktuelle Konjunkturunsicherheit das Leben schwer
macht.
Zu Wochenbeginn hatte der Handelsstreit zwischen den USA und der EU
die Aktienmärkte noch deutlicher belastet, nachdem US-Präsident
Donald Trump mit hohen Einfuhrzöllen gedroht hatte. Mittlerweile hat
bei den Investoren aber ein gewisser Gewöhnungseffekt Einzug
gehalten. Anleger setzen weiter auf Verhandlungslösungen. Sollte
allerdings keine Einigung gefunden werden, könnte es an der Börse
turbulent werden.
Am Freitag richteten sich die Blicke am deutschen Markt vor allem
auf die Aktien von Salzgitter . Der Stahlkonzern hatte
nach einem schwachen zweiten Quartal die Prognosen für das
Gesamtjahr gesenkt. Auch in der zweiten Jahreshälfte sei noch keine
spürbare Markterholung zu erwarten, hieß es vom Unternehmen. Für den
Aktienkurs ging es als klares Schlusslicht im Nebenwerteindex SDax
um fast 21 Prozent nach unten, 2025 steht aber immer
noch ein Kursplus von gut 31 Prozent auf dem Zettel.
Nach einer Abstufung durch das Investmenthaus Jefferies fielen die
Aktien von SMA Solar noch weiter zurück. Die Papiere
des Herstellers von Solar-Wechselrichtern rutschten um 6,5 Prozent
auf 20,60 Euro ab. Jefferies-Experte Constantin Hesse sprach von
einem düsteren Ausblick. In seiner Begründung findet sich fast
alles, was Anleger ungern hören: Nachfrageschwäche, drohende
Abschreibungen und wohl noch nicht ausreichende Sparmaßnahmen.
Die Papiere des Essenlieferdienstes Delivery Hero
gingen auf Achterbahnfahrt: Zuerst hatten sie sich peu à peu vom
jüngsten Kursrutsch erholt und waren in der Spitze um fast 16
Prozent nach oben geklettert, nachdem sich Analyst Jo Barnet-Lamb
von der Bank UBS positiv zum Marktanteil der südkoreanischen
Plattform der Tochter Woowa geäußert hatte. Dann jedoch rutschten
die Aktien rasant ins Minus. Grund war ein Bericht über einen
geplanten Anteilverkauf durch den Großinvestor. Prosus
habe angeboten, seine Beteiligung zu veräußern, um
den Weg für die behördlichen Genehmigungen für die Übernahme von
Just Eat Takeaway zu ebnen, berichtete die
Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der
Angelegenheit vertraute Personen. Am Ende stand bei Delivery Hero
ein Plus von 3,5 Prozent zu Buche.
Nordex-Papiere stiegen im Kielwasser des Konkurrenten
Vestas um 5 Prozent und setzten sich so an die
MDax-Spitze. Für die Vestas-Papiere ging es in Kopenhagen um 15
Prozent rauf, nachdem die Analysten der US-Bank JPMorgan sie
empfohlen hatten. Hinzu kam ein Großauftrag für den
Windkraftanlagenbauer. Für Vestas hellte sich damit das Chartbild
deutlich auf.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab um 0,33
Prozent auf 5.359,23 Punkte nach. Der schweizerische SMI
und der Londoner FTSE 100
verzeichneten moderate Gewinne. Der US-Leitindex Dow Jones
Industrial fiel zum Handelsschluss in Europa
leicht./la/he