Wiener Börse (Mittag) - ATX dreht leicht ins Minus / Europäisches Börsenumfeld höher - Dünne Meldungslage
Der Wiener Aktienmarkt hat sich am Freitag zu Mittag mit leichten Kursverlusten gezeigt. Der heimische Leitindex ATX zeigte sich zunächst im Einklang mit dem europäischen Marktumfeld freundlich, drehte aber am späten Vormittag ins negative Terrain und verlor bis 12.15 Uhr 0,09 Prozent auf 4.482,42 Einheiten.
Das Geschäft verlief bisher recht impulslos, die Meldungslage auf Unternehmensebene gestaltete sich mager, von Analystenseite kamen aber Impulse. Die Analysten von Deutsche Bank Research haben ihre Bewertung für die Aktien der Telekom Austria mit "Hold" bestätigt. Auch das Kursziel von 11,00 Euro wurde unverändert belassen. Die Bestätigung der Einschätzungen erfolgte im Vorfeld der Ergebnisse zum zweiten Quartal am 22. Juli. Die Aktien der Telekom fielen bisher 0,3 Prozent auf 9,63 Euro.
Zudem haben die Experten auch das Anlagevotum "Hold" für die Aktien der Raiffeisen Bank International (RBI) bestätigt. Das Kursziel in Höhe von 22,0 Euro wurde im Vorfeld der anstehenden Zahlenveröffentlichung des Instituts ebenfalls unverändert beibehalten. RBI-Papiere gaben um 1,7 Prozent auf 25,00 Euro nach. Auch die Aktien des Branchenkollegen BAWAG (minus 0,6 Prozent) zeigten sich tiefer, während Erste Group 0,7 Prozent zulegen konnten.
Unter den größeren Verlaufsgewinnern fanden sich auch Frequentis mit einem Aufschlag von 4 Prozent sowie RHI Magnesita (plus 3,6 Prozent) und Semperit (plus 3,1 Prozent). Tiefer zeigten sich FACC (minus 2,3 Prozent) sowie DO & CO (minus 2 Prozent) und Polytec (minus 1,8 Prozent).
Weiterhin stehen international die Entwicklungen rund um US-Notenbank Chef Jerome Powell sowie der Zollstreit im Fokus. Die Experten der Helaba sehen das Schlagzeilenrisiko "angesichts des ungelösten Handelsstreits zwischen den USA und der EU erhöht".
Spekulationen um eine vorzeitige Entlassung von US-Notenbankchef Jerome Powell bleiben ebenfalls weiterhin im Fokus der Marktteilnehmer. Zwar hatte US-Präsident Trump solche Meldungen dementiert, "dennoch lassen sich Sorgen vor einer Einflussnahme der US-Administration auf die FOMC-Entscheidung nicht ganz ausräumen", schreiben die Experten der Helaba.
Die Mehrheit der FOMC-Mitglieder scheine sich dem politischen Druck aber zu widersetzen, so die Experten weiter. US-Notenbankdirektor Christopher Waller allerdings hat am Donnerstag erneut für eine Zinssenkung auf der nächsten Sitzung der Fed Ende Juli plädiert. Waller wird neben anderen als ein möglicher Nachfolger Powells gehandelt, dessen Amtszeit im Mai 2026 abläuft.
Im Konjunkturdatenkalender stehen heute Zahlen aus den USA im Fokus. Am Nachmittag stehen Zahlen zu den Baubeginnen - und Genehmigungen für Juni sowie das Michigan Sentiment für Juli an. Bereits veröffentlicht wurden die deutschen Erzeugerpreise. Die Hersteller gewerblicher Produkte - von Nahrungsmitteln bis hin zu Industriegütern - verlangten im Juni um durchschnittlich 1,3 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, befragte Ökonomen hatten mit diesem Rückgang gerechnet, nachdem es im Mai ein Minus von 1,2 Prozent gegeben hatte.
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