ROUNDUP: Zurückhaltende Töne von Chipausrüster ASML für 2026 - Aktie unter Druck
VELDHOVEN (dpa-AFX) - Der Chipausrüster ASML
ASML hatte 2026 als weiteres Wachstumsjahr in Aussicht gestellt. Fouquet dämpfte am Mittwoch bei der Vorlage der Quartalszahlen jedoch die Erwartungen. So sehe man zwar anhaltend starke Entwicklungen bei den Kunden aus der KI-Branche. Gleichzeitig beobachte man aufgrund makroökonomischer und geopolitischer Entwicklungen weiterhin eine zunehmende Unsicherheit. "Daher bereiten wir uns weiterhin auf Wachstum im Jahr 2026 vor, können es aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bestätigen." Die Ziele für 2030 bekräftigte ASML dennoch.
Die Aktie ließ am Vormittag kräftig Federn und sackte um 7 Prozent
ab. Sie war damit schwächster Wert im Stoxx Europe 600
Nach dem eigentlich guten Quartalsbericht von ASML sorgen sich Anleger um 2026. UBS-Experte Francois-Xavier Bouvignies sieht hier beim Marktkonsens nun 5 bis 10 Prozent Korrekturbedarf. JPMorgan-Analyst Sandeep Deshpande fragte sich, ob die Betonung ASMLs auf zunehmende Unsicherheiten möglicherweise auf Kundensignale zurückzuführen sei. Denn eigentlich lobte er die aktuell starke Auftragslage.
Zu den Unwägbarkeiten gehören die derzeitigen Handelskonflikte. Mit den neuesten Modellen von ASML kann man modernste Computerchips herstellen, die auch für KI-Anwendungen wichtig sind. Gerade für diese Technologie gibt es weitreichende Exportbeschränkungen sowohl seitens der USA als auch der Niederlande nach China. China ist mit einem Umsatzanteil von gut einem Viertel ASMLs zweitwichtigster Markt.
Zuletzt gab es hier jedoch positive Signale. Die Chiphersteller
Nvidia
Der weltweite Zollkonflikt bleibt jedoch ein bestimmendes Thema. So betonte Dassen die Gefahr von Zöllen auf neue Systeme und Teile, die in die USA geliefert werden, sowie das Risiko, dass andere Länder mit entsprechenden Maßnahmen reagieren. Zölle könnten sich auch negativ auf die Bruttomarge von ASML auswirken, sagte er in einem Video zur Veröffentlichung der Ergebnisse. Halbleiter sind zwar derzeit von US-Zöllen ausgenommen, es besteht jedoch Unsicherheit darüber, wie sich dies auf die Chipproduktion auswirken wird. Die erratische Zollpolitik der Trump-Regierung hat die Märkte in Aufruhr versetzt und die Planung größerer Investitionen erschwert.
Die hohe Nachfrage nach KI-Lösungen trieb im zweiten Quartal das Neugeschäft von ASML an. Der Auftragseingang stieg auf 5,5 Milliarden Euro, nach 3,9 Milliarden Euro im Vorquartal, wie der Chipausrüster im niederländischen Veldhoven weiter mitteilte. Damit übertraf ASML die Erwartungen der Analysten. 2,3 Milliarden Euro entfielen auf die margenstärkeren modernen UV-Lithographie-Systeme (EUV), die zur Herstellung von Hochleistungschips notwendig sind, etwa für KI-Anwendungen.
Der Umsatz lag mit rund 7,7 Milliarden Euro hingegen nahezu auf Vorquartalsniveau, die Bruttomarge sank leicht von 54 im ersten Quartal auf 53,7 Prozent, fiel damit aber besser aus, als vom Unternehmen zuvor in Aussicht gestellt.
Für das dritte Quartal geht das Unternehmen von keinen großen Sprüngen aus. So dürften die Erlöse zwischen 7,4 Milliarden und 7,9 Milliarden Euro und die Bruttomarge bei 50 bis 52 Prozent liegen.
Die Prognose für das laufende Jahr konkretisierte ASML. So soll der Umsatz um 15 Prozent steigen, was der Mitte der bislang in Aussicht gestellten Spanne von 30 Milliarden bis 35 Milliarden Euro entsprechen würde. Die Brutto-Marge soll rund 52 Prozent betragen - was ebenfalls die Mitte der bisherigen Prognosespanne bedeutet. Dies liegt im Rahmen der Analystenerwartungen./nas/mne/mis
ISIN NL0010273215
AXC0096 2025-07-16/11:26
Relevante Links: ASML Holding N.V., Advanced Micro Devices Inc., Intel Corporation, Samsung Electronics Co. Ltd., NVIDIA Corporation