Frauenanteil in Aufsichtsräten stagniert
BERLIN (dpa-AFX) - Der Frauenanteil in den Aufsichtsräten deutscher Börsenunternehmen ist einer Untersuchung der Organisation "Frauen in die Aufsichtsräte" (Fidar) zufolge leicht gesunken. Im Mai waren demnach in den Gremien der 179 untersuchten Firmen 37 Prozent der Stellen mit Frauen besetzt. Im vergangenen Jahr war mit 37,3 Prozent ein Höchststand gemeldet worden. In 25 der 179 Unternehmen war das Kontrollgremium Stand Mai zu gleichen Teilen mit Männern und Frauen besetzt.
In den Vorständen der Unternehmen ist jeder fünfte Posten mit einer
Frau besetzt. Der Anteil stieg von 19,3 auf 19,9 Prozent. Die Zahlen
sollen an diesem Mittwoch veröffentlicht werden. Sie lagen der
Deutschen Presse-Agentur vorab vor. Betrachtet wurden die Firmen aus
der Dax-Familie
Gesetzliche Vorgaben
Für den Frauenanteil in den Chefetagen großer Konzerne gibt es seit fast zehn Jahren gesetzliche Vorgaben. Eine verbindliche Frauenquote von 30 Prozent in Aufsichtsräten gilt seit 2016. Seit Sommer 2022 müssen außerdem in börsennotierten Firmen mit mehr als 2.000 Beschäftigten Vorstände, die mehr als drei Mitglieder haben, mit mindestens einer Frau und einem Mann besetzt sein (Mindestbeteiligungsgebot).
"In den vergangenen Jahren hat die Privatwirtschaft erfreulicherweise deutlich mehr Frauen in Aufsichtsräte und Vorstände berufen. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen haben maßgeblich zu dieser Entwicklung beigetragen", sagte Bundesfrauenministerin Karin Prien (CDU). Es sei entscheidend, dass Unternehmen jetzt nicht nachließen, sondern weiterhin gezielt weibliche Talente förderten./jr/DP/zb
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