Aktien Frankfurt: Dax baut Vortagsplus etwas aus - SDax erneut auf Rekord
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Dienstag sein
deutliches Plus vom Vortag noch etwas ausgebaut. In einem insgesamt
schwunglosen Handel legte der deutsche Leitindex um die Mittagszeit
um 0,25 Prozent auf 24.132,91 Punkte zu. Damit kommt er seiner
Bestmarke von Anfang Juni bei 24.479 Punkten wieder näher.
Noch besser machte es der Nebenwerte-Index SDax , der
erneut auf einen Rekord kletterte. Der MDax , der die
mittelgroßen Unternehmen enthält, stieg um 0,51 Prozent auf
30.904,55 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
trat hingegen auf der Stelle.
Dass US-Präsident Donald Trump die Frist zur Einführung von Zöllen
gegen etliche Länder und die Europäische Union verlängerte, gab den
Aktienkursen keine Impulse. Während die US-Börsen zu Wochenbeginn
ihrer vorangegangenen Rally Tribut gezollt hatten, ging es an den
asiatischen Handelsplätzen nach oben. Die Märkte hätten inzwischen
gelernt, mit Trumps Rhetorik aus Drohungen und anschließenden
Zugeständnissen umzugehen, kommentierte Stephen Innes von SPI Asset
Management die insgesamt gelassene Reaktion der Märkte.
Am Montagabend hatte Trump die Frist für neue Zölle von diesem
Mittwoch auf den 1. August verschoben und mehr als ein Dutzend
Briefe mit unterschiedlich hohen Zöllen an mehrere Länder
veröffentlicht. Mit der neuen Frist bleibt indes mehr Zeit für
Verhandlungen. Dies gilt auch mit Blick auf die angekündigten Zölle
für Einfuhren aus mehreren asiatischen Ländern.
Daimler Truck konnte die Anleger mit den am Montag
nachbörslich angekündigten, weiteren Aktienrückkäufen überzeugen,
wie das Kursplus von 1,5 Prozent zeigte. Das sei eine positive
Nachricht, auch wenn einige Anleger offenbar auf mehr als die
geplanten zwei Milliarden Euro gehofft hätten, hieß es aus dem
Markt. Bernstein-Analyst Harry Martin lobte zudem, dass der
Nutzfahrzeughersteller schon vorab Absatzzahlen für das zweite
Quartal veröffentlicht hatte. Nun warten die Investoren auf den
Kapitalmarkttag, der am Nachmittag startet.
Die Aktien von Rheinmetall legten nach einem
positiven Analystenkommentar um 1,3 Prozent auf 1.825,50 Euro zu.
Die US-Bank Morgan Stanley spricht weiter eine positive Empfehlung
für den Rüstungskonzern und Autozulieferer aus und hob das Kursziel
von 2.000 auf 2.200 Euro an. Expertin Marie-Ange Riggio rechnet mit
einer Geschäftsbeschleunigung in der zweiten Jahreshälfte, die zu
einer Erhöhung des Ausblicks führen könnte. Für die Anteilsscheine
des Radar-Spezialisten Hensoldt ging es sogar um 2,6
Prozent hoch, während die des Panzergetriebe-Herstellers Renk
1,3 Prozent gewannen.
Vieljährige Höchststände erklommen die Titel möglicher Profiteure
der Rekordinvestitionen in die deutsche Infrastruktur. Mit Beginn
der Haushaltswoche im Bundestag stiegen die Papiere des Schienen-
und Verkehrstechnikkonzerns Vossloh auf den höchsten
Stand seit 14 Jahren. Papiere des Baudienstleisters Bilfinger
erreichten sogar ein Rekordhoch. Zuletzt standen
Kursgewinne von jeweils 1,2 Prozent zu Buche. Am Vorabend hatte die
Quirin Bank das Kursziel für Vossloh um fast drei Viertel auf 102
Euro erhöht. Analyst Daniel Kukalj führt damit die Riege der
Optimisten an.
Bei Energiekontor konnten sich die Anleger über einen
Kursanstieg von 1,3 Prozent freuen. Der Wind- und
Solarparkentwickler und -betreiber gab Zuschläge der
Bundesnetzagentur für vier weitere Windprojekte mit einer
Gesamterzeugungsleistung von rund 125 Megawatt bekannt./gl/jha/