Aktien Frankfurt: Dax zeigt Bremsspuren - Drohende US-Zölle belasten
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt ist im Sommerloch
angekommen und schwächelt zum Wochenausklang. Die Zurückhaltung der
Anleger nimmt mit Blick auf den Zollstreit zwischen den USA und der
Europäischen Union weiter zu. Da die US-Börsen an diesem Freitag
aufgrund des "Unabhängigkeitstages" geschlossen sind, fehlt es an
Impulsen.
Der Dax sank am Freitag zuletzt um 0,7 Prozent auf
23.778 Punkte. Damit deutet sich für den Leitindex ein Wochenverlust
von rund einem Prozent an. Im laufenden Jahr hat er aber um mehr als
19 Prozent zugelegt. Der MDax , der die Aktien
mittelgroßer Unternehmen zusammenfasst, fiel am Freitagmittag um 0,3
Prozent auf 30.290 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
ging es um 1,0 Prozent abwärts.
Derweil wird das Zeitfenster kleiner für eine Einigung im Zollstreit
zwischen den USA und der EU. US-Präsident Trump will ab dem 9. Juli
weitere Zölle in Höhe von 50 Prozent in Kraft treten lassen, wenn
die EU ihm in Handelsfragen nicht entgegenkommt.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen dämpfte die
Erwartungen an den Ausgang der laufenden Zoll-Gespräche. Worauf man
derzeit abziele, sei eine Grundsatzeinigung, sagte sie. Angesichts
des Handelsvolumens, um das es gehe, sei ein detailliertes Abkommen
bis zum 9. Juli unmöglich.
JPMorgan sieht für die Rheinmetall -Aktien nach der
zuletzt stockenden Rekordrally deutlich Luft nach oben. Die US-Bank
zählt mit ihrem erhöhten Kursziel zu den größten Optimisten am
Markt. Nachdem die Papiere am Vortag ihren jüngsten Schlingerkurs
mit Verlusten fortgesetzt hatten, setzten sie sich am Freitag mit
Gewinnen von 2,1 Prozent an die Dax-Spitze. JPMorgan hob das
Kursziel von 2.100 auf 2.250 Euro an, nachdem der Rüstungskonzern
und Autozulieferer Analysten am Vorabend ein Briefing gegeben hatte
für die anstehenden Zahlen zum zweiten Quartal. Dies entspricht noch
einem 30-prozentigen Kurspotenzial.
Die Aktien von Vonovia fielen nach einer
Analystenabstufung um 1,6 Prozent. Die Aktien des größten deutschen
Immobilienkonzerns setzen nun ihre jüngste Konsolidierung fort,
nachdem sie Ende Juni noch ihr höchstes Niveau seit Februar erreicht
hatten. Das Analysehaus Van Lanschot Kempen drehte sein Votum für
Vonovia von einer Kauf- in eine Verkaufsempfehlung.
Im MDax gehören die Anteilsscheine von Jungheinrich
und DWS nach negativen Analystenstudien mit
Kursabschlägen von 2,2 beziehungsweise 3,4 Prozent zu den
schwächsten Werten. Das Analysehaus Exane BNP stufte die Aktien des
Gabelstapler-Herstellers auf "Neutral" ab und reduzierte das Rating
für die Papiere der Deutsche-Bank-Fondstochter auf
"Underperform"./edh/jha/