Devisen: Euro knackt Marke von 1,18 US-Dollar
NEW YORK (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro
Der Euro ist zum Dollar schon länger wieder im Aufwind. Allein 9 Prozent habe die Gemeinschaftswährung in den letzten drei Monaten zulegt, was eines der besten Quartale überhaupt darstellt, so Devisen-Experte Volkmar Baur von der Commerzbank. "Vieles davon ist allerdings mehr auf US-Dollar-Schwäche als auf Euro-Stärke zurückführen. Der US-Dollar-Index verlor nämlich im ersten Halbjahr 10,7 Prozent gegenüber einem Korb an Währungen und verzeichnete damit den schwächsten Jahresstart seit 1973."
Jüngst hatten Zinssenkungsfantasien mit Blick auf die US-Notenbank Fed den Dollar unter Druck gesetzt. Die Blicke richten sich daher auf die im Wochenverlauf anstehenden US-Arbeitsmarktdaten. "Sollten die Arbeitsmarktdaten schwach ausfallen, dürfte die Sache noch relativ klar sein. Eine deutliche Überraschung nach unten würde die Erwartungen an eine Zinssenkung im Juli erhöhen und den US-Dollar weiter schwächen", erklärt Baur.
Ein guter Arbeitsmarktbericht wäre laut dem Commerzbank-Experten allerdings im Gegenzug nicht unbedingt für den Dollar positiv. "Sollte der Markt trotz eines guten Arbeitsmarktes weiterhin erwarten, dass die Fed trotzdem die Zinsen senken wird, dürfte dies den US-Dollar deutlich belasten." Denn damit würden Marktakteure anfangen, eine "politische Fed" einzupreisen. Damit ist gemeint, dass die US-Notenbank eher politischem Druck nachgeben würde, als sich bei ihrer Zinspolitik nach realen Wirtschaftsdaten zu richten.
Am Dienstag sehen aber erst einmal Inflationsdaten aus der Eurozone im Blick, wenngleich es hier nur wenige Überraschungen geben dürften, da Daten etwa aus Deutschland und Italien bereits bekannt sind. Ebenfalls am Nachmittag stehen mit dem ISM-Index des Verarbeitenden Gewerbes zudem Stimmungsdaten aus der US-Industrie auf der Agenda./mis/stk
ISIN EU0009652759
AXC0050 2025-07-01/08:15