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Wiener Börse (Nachmittag) - ATX büßte 0,7 Prozent ein / US-Börsen werden wenig verändert erwartet

Der Wiener Aktienmarkt hat am Montagnachmittag weiter etwas schwächer notiert. Hauptthema an den Märkten ist der US-Angriff auf iranische Atomanlagen am Wochenende. Der österreichische Leitindex ATX gab bis etwa 14.45 Uhr um 0,74 Prozent nach auf 4.302,67 Punkte. Der mehr Aktien umfassende ATX Prime büßte 0,72 Prozent auf 2.157,47 Zähler ein. In New York werden die US-Börsen zum dortigen Handelsstart wenig verändert erwartet.

Laut Marktexperten der ING Bank ist es nun die große Frage, wie der Iran auf die US-Attacke reagiert. Ein großes Risiko bestehe darin, dass der Iran versucht, die für den Schiffsverkehr so wichtige Straße von Hormuz zu unterbrechen.

Dies hätte laut Ökonomen erhebliche Folgen. Der Ölpreis für die Nordseesorte Brent könne dann binnen kurzer Zeit auf 120 Dollar (104 Euro) pro Barrel (159 Liter) klettern, schrieben die Ökonomen Robin Winkler und Marc Schattenberg von Deutsche Bank Research in einer am Montag veröffentlichten Kundennotiz.

Laut dem ING-Rohstoffstrategen Warren Patterson werden neben Öl auch beträchtliche Mengen an Flüssiggas auf dem Seeweg durch die Meerenge abgewickelt. Er vermutet aber, dass eine Blockade für die Iraner einen Schritt zu weit gehen könnte. Denn mehr als 80 Prozent der Ölströme flössen durch die Meerenge nach Asien und so würde eine Blockade eher China treffen.

Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat sich zudem im Juni nach zwei Rückschlägen in Folge nicht verbessert und signalisiert weiter nur ein geringfügiges Wachstum. Der von S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex verharrte auf 50,2 Punkten, wie S&P am Montag in London nach einer ersten Schätzung mitteilte. Analysten hatten einen Anstieg auf 50,4 Punkten erwartet.

Unter den Einzelwerten im Prime Segment gaben die Titel von AT&S mit minus 6,5 Prozent am deutlichsten nach. Auch Palfinger büßten kräftige 3,0 Prozent ein. Papiere des teilstaatlichen Ölkonzerns OMV verloren 0,2 Prozent. Die Aktien vom Ölfeldausrüster SBO büßten 1,2 Prozent ein.

Der auf Spezialmotoren für den militärischen und zivilen Bereich fokussierte Zulieferer Steyr Motors baut mit einem Kooperationsvertrag seine Präsenz am US-Markt aus. Eine Rahmenvereinbarung mit dem US-Unternehmen Laborde Products soll in den kommenden vier Jahren 15 Mio. Dollar (13 Mio. Euro) Umsatz bringen, teilte das Unternehmen mit. Die in Wien im direct market plus gelisteten Aktien standen zuletzt 0,6 Prozent höher bei 49,80 Euro.

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