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Wiener Börse (Mittag) - ATX notiert 0,4 % tiefer / US-Angriff auf Iran im Fokus

Der Wiener Aktienmarkt hat am Montag zu Mittag nach dem US-Angriff auf iranische Atomanlagen etwas schwächer notiert. Der österreichische Leitindex ATX gab bis kurz nach 12 Uhr um 0,37 Prozent nach auf 4.318,60 Punkte. Der mehr Aktien umfassende ATX Prime büßte 0,40 Prozent auf 2.164,32 Zähler ein. Auch andere europäische Indizes notierten am Vormittag mehrheitlich schwächer.

Laut Marktexperten der ING Bank ist es nun die große Frage, wie der Iran auf die US-Attacke reagiert. Ein großes Risiko bestehe darin, dass der Iran versucht, die für den Schiffsverkehr so wichtige Straße von Hormuz zu unterbrechen.

Dies hätte laut Ökonomen erhebliche Folgen. Der Ölpreis für die Nordseesorte Brent könne dann binnen kurzer Zeit auf 120 Dollar (104 Euro) pro Barrel (159 Liter) klettern, schrieben die Ökonomen Robin Winkler und Marc Schattenberg von Deutsche Bank Research in einer am Montag veröffentlichten Kundennotiz.

Laut dem ING-Rohstoffstrategen Warren Patterson werden neben Öl auch beträchtliche Mengen an Flüssiggas auf dem Seeweg durch die Meerenge abgewickelt. Er vermutet aber, dass eine Blockade für die Iraner einen Schritt zu weit gehen könnte. Denn mehr als 80 Prozent der Ölströme flössen durch die Meerenge nach Asien und so würde eine Blockade eher China treffen.

Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat sich zudem im Juni nach zwei Rückschlägen in Folge nicht verbessert und signalisiert weiter nur ein geringfügiges Wachstum. Der von S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex verharrte auf 50,2 Punkten, wie S&P am Montag in London nach einer ersten Schätzung mitteilte. Analysten hatten einen Anstieg auf 50,4 Punkten erwartet.

Unter den Einzelwerten im Prime Segment gaben die Titel von AT&S mit minus 5,1 Prozent am deutlichsten nach. Auch Kapsch TrafficCom büßten kräftige 3,2 Prozent ein. Palfinger gaben deutliche 2,9 Prozent nach. Die größten Kursgewinne gab es für die Pierer Mobility und die AMAG mit plus 3,8 und 2,5 Prozent.

Papiere des teilstaatlichen Ölkonzerns OMV verloren 0,3 Prozent. Die Aktien vom Ölfeldausrüster SBO büßten 1,4 Prozent ein.

Die schwergewichteten Banken notierten uneinheitlich. Während die Aktien der Erste Group 0,1 Prozent an Wert gewannen, verloren Raiffeisen Bank International und BAWAG 1,0 bzw. 0,6 Prozent.

Der auf Spezialmotoren für den militärischen und zivilen Bereich fokussierte Zulieferer Steyr Motors baut mit einem Kooperationsvertrag seine Präsenz am US-Markt aus. Eine Rahmenvereinbarung mit dem US-Unternehmen Laborde Products soll in den kommenden vier Jahren 15 Mio. Dollar (13 Mio. Euro) Umsatz bringen, teilte das Unternehmen mit. Die in Wien im direct market plus gelisteten Aktien standen zuletzt unverändert bei 49,5 Euro.

spo

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