Aktien Europa: Wenig Bewegung - Anleger unbeeindruckt von US-Angriff auf Iran
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Anleger an Europas Börsen haben
die US-Luftangriffe auf iranische Atomanlagen vom Wochenende am
Montag gelassen aufgenommen. Gegen Mittag notierte der EuroStoxx 50
0,15 Prozent tiefer bei 5.225,56 Punkten. Damit
befindet sich der Leitindex der Eurozone nach den vorangegangenen
Verlusten weiter im Konsolidierungsmodus.
Der Schweizer SMI gewann 0,02 Prozent auf 11.874,06
Punkte, während der britische FTSE 100 um 0,02
Prozent auf 8.773,23 Punkte nachgab.
Die längerfristigen Auswirkungen des US-Angriffs seien noch unklar,
doch die bisherige Reaktion der iranischen Führung sei überschaubar,
kommentierte Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der niederländischen
Bank ING. Dies gebe der Interpretation neue Nahrung, dass der Iran
keine militärischen Mittel einsetzen könne oder wolle. Zudem scheine
die Aktion damit für die USA erst einmal abgeschlossen zu sein -
ähnlich wie 2020, als US-Präsident Donald Trump die Tötung des
iranischen Generals Qasem Sumeimani befohlen habe. Die
US-Intervention dürfte die wirtschaftliche Unsicherheit allerdings
noch einmal erhöhen.
Im marktbreiten Stoxx Europe 600 favorisierten die Anleger zu
Wochenbeginn Titel aus der Technologie- Bau-
und Ölbranche . Letztere profitierte
von den anziehenden Preisen für den wichtigen Rohstoff. Eni stach
mit einem Kursplus von 0,4 Prozent nicht aus dem moderat
freundlichen Ölsektor heraus. Die Italiener gaben den Verkauf einer
Beteiligung für rund zwei Milliarden Euro bekannt.
Die verhalten gestarteten Aktien von Prosus führten
mit plus 3,5 Prozent die Gewinnerliste im EuroStoxx 50 an. Die
Internet-Beteiligungsgesellschaft konnte ihren Gewinn im vergangenen
Geschäftsjahr fast verdoppeln. Die Schweizer Großbank UBS
attestierte ihr ein insgesamt solides Abschneiden. Der Konzern habe
zudem nützliche Informationen über die Verbesserungen des Wachstums
und die Rentabilität des E-Commerce-Portfolios geliefert.
Dagegen zählten die konjunktursensiblen Industrie- ,
Chemie- , Auto- und Bergbauaktien
zu den größten Verlierern. Air Liquide
büßten 2,1 Prozent ein: Hier belastete zusätzlich eine doppelte
Abstufung der Bank of America, die für den Industriegasekonzern nun
ein "Underperform"-Votum ausspricht.
Die Aktien von Novo Nordisk legten nach der jüngsten
Stabilisierung wieder den Rückwärtsgang ein und verloren 2,7
Prozent. Damit zählten sie zu den größten Verlierern im
währungsgemischten Aktienindex Stoxx Europe 50 .
Analysten äußerten sich unterschiedlich zum Abnehmmittel Cagrisema
und aktuellen Studiendaten. Laut Experte Benjamin Jackson vom
Investmenthaus Jefferies sind die Konsensschätzungen für den
Spitzenumsatz von Cagrisema immer noch zu optimistisch./gl/mis