Wiener Aktienmarkt vorbörslich fester erwartet / ATX-Indikation mit plus 1,02 Prozent - Nahost-Konflikt weiter im Fokus
Der Wiener Aktienmarkt dürfte am Freitag mit Kursgewinnen in die Sitzung starten. Eine Indikation auf den heimischen Leitindex ATX signalisierte rund dreißig Minuten vor Sitzungsbeginn ein Plus von 1,02 Prozent. Auch das europäische Börsenumfeld wird mit Aufschlägen erwartet.
"Die Nervosität an den Finanzmärkten bleibt auch zum Ende der Woche spürbar. Vor allem der Nahost-Konflikt sorgt für Unruhe und eine erhöhte Risikoaversion", beschreiben die Experten der Helaba die derzeitige Marktlage.
Während der Krieg zwischen Israel und Iran in die zweite Woche geht, wollen sich die Außenminister von Deutschland, Frankreich und Großbritannien am Freitag bei einem Treffen mit ihrem iranischen Kollegen in Genf um Deeskalation bemühen. Ein Ziel ist es, den Iran zum Einlenken bei seinem Atomprogramm zu bewegen und von Kernwaffen fernzuhalten. Bei den Europäern dürfte die Hoffnung mitschwingen, US-Präsident Donald Trump davon abzubringen, dass die Vereinigten Staaten an der Seite Israels mit eigenen Angriffen in den Krieg gegen den Iran eingreifen.
Ebenfalls im Fokus steht am Freitag der große Verfallstag. An diesem Tag laufen Terminkontrakte auf Aktien und Indizes an den Terminbörsen aus. Vom "großen Verfall" sprechen Börsianer, wenn Optionen und Futures auf Indizes und einzelne Aktien am selben Tag verfallen.
Datenseitig dürften heute vor allem Publikationen aus den USA Beachtung finden. "So steht der Philly-Fed-Index des Verarbeitenden Gewerbes an sowie der Index der Frühindikatoren. Beide Zahlen werden es aber schwer haben, neben den geopolitischen Risikothemen an den Märkten für Bewegung zu sorgen", schreibt die Helaba. Von Meldungsseite blieb es bisher sehr ruhig.
Am Donnerstag hatte der ATX 1,11 Prozent auf 4.307,90 Punkte eingebüßt und damit seinen 8. Verlusttag in neun Sitzungen absolviert. Für die schwergewichteten Banken ging es merklich tiefer. Die Aktionäre der BAWAG mussten ein Minus in Höhe von 2,4 Prozent verbuchen. Erste Group verbilligten sich um 1,7 Prozent und Raiffeisen Bank International sanken um 2,6 Prozent.
Auf Unternehmensebene lagen nur wenige Nachrichten vor. Eine Meldung kam von der EVN. Der niederösterreichische Versorger hat das internationale Projektgeschäft, die deutsche Umwelttechnik-Tochter Wassertechnik GmbH (WTE), an den Baukonzern Strabag verkauft. Die EVN-Papiere schlossen prozentuell unverändert und Strabag-Titel fielen um 1,4 Prozent.
Die größten Kursgewinner im prime market am Donnerstag:
Flughafen Wien +1,48% 54,80 Euro Frequentis +1,45% 49,10 Euro Telekom Austria +1,27% 9,56 Euro
Die größten Kursverlierer im prime market am Donnerstag:
Pierer Mobility -6,80% 15,90 Euro Lenzing -3,15% 21,55 Euro AT0000821103 -2,80% 11,12 Euro
kat/lof
ISIN AT0000999982