BWB will ImmoUnited-Übernahme durch Scout24 genauer prüfen / "Antrag auf vertiefte Prüfung" an das Kartellgericht gestellt - Sorge vor "Preiserhöhungen und der Verringerung der Wettbewerbsintensität"
Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) will die geplante Übernahme des Wiener Immobilien-Datendienstleisters ImmoUnited durch die deutsche Scout24-Gruppe wegen wettbewerblicher Bedenken genauer unter die Lupe nehmen. Ein "Antrag auf vertiefte Prüfung" an das Kartellgericht sei gestellt worden, teilte die BWB am Mittwoch in einer Aussendung mit. Scout24 betreibt in Österreich bereits das Anzeigenportal ImmoScout24.at.
Die Behörde habe im Zuge einer ersten Untersuchung "über 500 Unternehmen" befragt. "Auf dem nach Ansicht der BWB relevanten Markt für digitale Dienste für die Immobilienbewertung und -marktanalyse für Dritte kommen die Zusammenschlusswerber auf Marktanteile deutlich über der Vermutungsschwelle einer Marktbeherrschung", so die Begründung für die vertiefte Prüfung. "Es bestehen Bedenken, dass es durch den Zusammenschluss zu Preiserhöhungen und der Verringerung der Wettbewerbsintensität kommt."
Konkret will die Scout24-Tochter Sprengnetter GmbH mehrere Firmen von ImmoUnited-Geschäftsführer Roland Schmid erwerben. Laut Wirtschaftscompass wurde die "ImmoUnited GmbH" bereits Anfang Juni mit der "Roland Schmid GmbH" verschmolzen. Die Verschmelzung hat auf das laufende Prüfverfahren aber keine Auswirkung, erklärte eine BWB-Sprecherin gegenüber der APA. Übernommen werden, sollen auch die "Opesata Beteiligungsverwaltungs GmbH" sowie die "lexunited - online information system GmbH" - beide gehören laut Wirtschaftscompass zu 100 Prozent Roland Schmid bzw. der Roland Schmid GmbH.
spo/tsk
ISIN DE000A12DM80 WEB https://www.scout24.com/Home.aspx http://www.bwb.gv.at