Aktien Asien: Abwartendes Geschäft mit geringen Veränderungen
TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Die wichtigsten
Aktienmärkte in der Region Asien-Pazifik haben am Dienstag keine
einheitliche Richtung eingeschlagen. Kleine Gewinne standen
ebensolchen Verlusten entgegen.
Die Märkte präsentierten sich damit abwartend vor der Juni-Sitzung
der US-Notenbank. Dabei ist weniger die Zinsentscheidung von
Interesse, als die künftige Besetzung der Institution. "Präsident
Trump hat angekündigt, zeitnah einen Nachfolger für Jerome Powell zu
benennen - fast ein Jahr vor Ablauf dessen Amtszeit", sagte Luca
Pesarini, Chief Investment Officer (CIO) von Ethnea Independent
Investors. "Damit rückt die Idee eines Schattenvorsitzenden ins
Zentrum der Aufmerksamkeit." Die Sitzung dürfte daher zum "Prüfstein
für die Unabhängigkeit der Notenbank" werden. Angesichts dessen
rückte die militärische Konfrontation zwischen Israel und dem Iran
in der Aufmerksamkeit des Marktes etwas in den Hintergrund.
Der japanische Leitindex Nikkei 225
tendierte nach der Zinsentscheidung der japanischen Notenbank etwas
höher und gewann 0,59 Prozent auf 38.536,74 Punkte. Die japanische
Zentralbank hatte den Leitzins wie erwartet nicht verändert und will
die Anleihekäufe reduzieren. Damit blieben die Währungshüter ihrem
vorsichtigen Kurs treu. "Eine mögliche weitere Zinserhöhung preisen
die Börsen frühestens für den Oktober ein", so Fondsmanager Thomas
Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Dabei ist allerdings
längst nicht ausgemacht, dass die Bank of Japan ihren Erhöhungskurs
überhaupt über das aktuelle Zinsniveau hinaus fortsetzt." Die
japanische Notenbank werde wohl abwarten, ob es eine Handelseinigung
zwischen den USA und Japan geben wird.
Der Technologie-Investor-Softbank hatte unterdessen
T-Mobile-Anteile im Wert von 4,8 Milliarden US-Dollar verkauft. Der
Erlös könnte den Japanern von Softbank helfen, ihre Ambitionen beim
Ausbau von Rechenzentren für Künstliche Intelligenz (KI) zu
finanzieren. Die Aktie zog um über zwei Prozent an.
Etwas schwächer tendierten die chinesischen Börsen. Der
CSI-300-Index mit den wichtigsten Aktien der
chinesischen Festlandbörsen verlor 0,2 Prozent auf rund 3.866,48
Punkte. Für den Hang Seng in der
Sonderwirtschaftszone Hongkong ging es um 0,45 Prozent auf 23.95,72
Zähler nach unten. "Angesichts der gemischten Konjunkturdaten bleibt
fiskalische Unterstützung entscheidend", merkte Anlagestratege
Ulrich Stephan von der Deutschen Bank zu den durchwachsenen
Wirtschaftsdaten vom Vortag an.
In Australien endete der S&P/ASX 200 unterdessen kaum
verändert./mf/stk