Wiener Börse (Nachmittag) - ATX fällt nach Angriff auf den Iran / Banken schwächeln - OMV- und Verbund-Aktien stark
Die Wiener Börse hat nach dem israelischen Angriff auf Irans Atomanlagen nachgegeben. Der ATX stand am Freitag gegen 14.30 Uhr 0,82 Prozent im Minus bei 4.352,73 Punkten. Mit dem voraussichtlich 5. Tagesverlust in Folge steuert der Leitindex auf einen Wochenverlust von 2,2 Prozent zu. Er bleibt jedoch in seiner seit Wochen laufenden Seitwärtsbewegung rund um die Marke von 4.400 Punkten. Für den ATX Prime ging es am Berichtstag 0,80 Prozent hinab auf 2.188,79 Zähler.
Auch an anderen europäischen Börsen zeigten sich die Kurse belastet. Die Marktakteure wagten sich vor dem Wochenende nicht mehr aus der Deckung, gefragt waren sichere Häfen wie Gold und Staatsanleihen. Die Ölpreise stiegen deutlich an.
Israel hat in der Nacht mit einem Großangriff auf iranische Städte und Atomanlagen begonnen. Im Zuge des israelischen Großangriffs ist nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) eine der wichtigsten iranischen Atomanlagen zum Ziel geworden. Die Islamische Republik schlug nach israelischen Angaben bereits mit Drohnen zurück. Begleitet wurden die Angriffe von einer sich hochschaukelnden Rhetorik beider Seiten.
Die jüngste Eskalation kam nicht gänzlich unerwartet, bereits am Vortag hatte der Abzug von US-Botschaftspersonal aus dem Nachbarland Irak Hinweise auf einen bevorstehenden Schlag gegeben. Den Marktstrategen der Deutschen Bank zufolge habe jedoch die Hoffnung bestanden, dass es sich bei den Signalen aus den USA um eine Drucktaktik vor den geplanten Gesprächen zwischen den USA und dem Iran am Wochenende handeln würde.
Gesucht waren in Wien die Aktien der OMV und stiegen um ein Prozent, nachdem die Erdgas- und Ölpreise infolge des Angriffs kräftig zugelegt hatten. Unter den Versorgeraktien legten Verbund kräftige 4,5 Prozent zu. Deutliche Abgaben verbuchten Bankaktien. Erste Group, BAWAG und RBI büßten zwischen 1,3 und 2,6 Prozent ein.
Zur voestalpine meldete sich die Erste Group zu Wort. Analyst Michael Marschallinger stufte das Papier von "Buy" auf "Accumulate" zurück, hob jedoch im selben Zug sein Preisziel an. Die voest-Aktien fielen um 1,5 Prozent.
DO&CO gaben in einem schwachen europäischen Branchenumfeld 3,5 Prozent ab. Hier stützte auch nicht, dass Analyst Christoph Greulich von der Berenberg Bank als Reaktion auf die jüngsten Jahreszahlen seine Kaufempfehlung bekräftigte. Der Analyst sieht den Caterer dank neuer Aufträge im Airline-Catering auch in einem schwierigeren Umfeld auf Wachstumskurs.
spa/kat
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