Wiener Börse (Mittag) - ATX fällt nach Angriff auf den Iran / Ölwerte gesucht, Banken schwächeln - Verbund-Aktien stark
Die Wiener Börse hat nach dem israelischen Angriff auf Irans Atomanlagen nachgegeben. Der ATX stand zu Mittag 1,02 Prozent im Minus bei 4.344,08 Punkten. Für den ATX Prime ging es 0,99 Prozent hinab auf 2.184,57 Zähler. Auch an anderen europäischen Börsen zeigten sich die Kurse belastet. Die Anleger zog es aus dem Risiko und in sichere Häfen wie Gold und Staatsanleihen. Die Ölpreise zogen kräftig an.
Israel hat in der Nacht mit einem Großangriff auf iranische Städte und Atomanlagen begonnen. Im Zuge des israelischen Großangriffs ist nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) eine der wichtigsten iranischen Atomanlagen zum Ziel geworden. Die Islamische Republik schlug nach israelischen Angaben bereits mit Drohnen zurück. Begleitet wurden die Angriffe von einer sich hochschaukelnden Rhetorik beider Seiten.
Die jüngste Eskalation kam nicht gänzlich unerwartet, bereits am Vortag hatte der Abzug von US-Botschaftspersonal aus dem Nachbarland Irak Hinweise auf einen bevorstehenden Schlag gegeben. Den Marktstrategen der Deutschen Bank zufolge habe jedoch die Hoffnung bestanden, dass es sich bei den Signalen aus den USA um eine Drucktaktik vor den geplanten Gesprächen zwischen den USA und dem Iran am Wochenende handeln würde.
Gesucht waren in Wien die Aktien der OMV und stiegen um 1,1 Prozent, nachdem die Erdgas- und Ölpreise infolge des Angriffs kräftig zugelegt hatten. SBO drehten hingegen leicht ins Minus. Unter den defensiven Versorgeraktien legten Verbund kräftige 4,2 Prozent zu. Deutliche Abgaben verbuchten Bankaktien. Erste Group, BAWAG und RBI büßten zwischen 1,7 und 2,7 Prozent ein.
Nach Analystenkommentaren gaben die Aktien der voestalpine und DO&CO um 1,4 respektive 2,9 Prozent nach. Zur voestalpine meldete sich die Erste Group zu Wort. Analyst Michael Marschallinger stufte das Papier von "Buy" auf "Accumulate" zurück, hob jedoch im gleichen Zug sein Preisziel an. Für die Aktien der DO&CO bekräftigte Analyst Christoph Greulich von der Berenberg Bank als Reaktion auf die jüngsten Jahreszahlen seine Kaufempfehlung.
spa/lof
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