Wiener Börse - ATX gibt im schwachen Umfeld moderat nach / Sorge vor möglichen Angriff Israels auf den Iran - DO&CO übertrifft mit Zahlen Erwartungen
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Die Wiener Börse hat am Donnerstagnachmittag weiter nachgegeben. Noch deutlichere Verlaufsabgaben wurden jedoch im späten Handel wieder eingegrenzt. Der ATX verlor letztlich 0,06 Prozent auf 4.388,88 Punkte. Seit einigen Wochen befindet sich der Leitindex bereits entlang der 4.400-Punktemarke auf Richtungssuche. Für den ATX Prime ging es um 0,09 Prozent auf 2.206,49 Zähler hinab.
Mitunter deutlichere Abschläge gab es im europäischen Umfeld zu sehen. Trotz der Handelsvereinbarung zwischen China und den USA überwiegt die Verunsicherung der Marktteilnehmer. Zudem steigt die Sorge vor einem möglichen Angriff Israels auf den Iran. Die USA reduzieren aus Sicherheitsgründen ihr Botschaftspersonal im Irak. Anlass der Maßnahme soll US-Medienberichten zufolge die Möglichkeit eines bevorstehenden israelischen Angriffs auf den Iran sein. Befürchtet wird, dass die Führung in Teheran in dem Fall Vergeltungsschläge gegen US-Ziele in der Region anordnen könnte.
DO&CO zogen nach starken Jahreszahlen zeitweise über acht Prozent an und schlossen letztlich ein Prozent fester. Analystin Vladimira Urbankova von der Erste Group lobte das Zahlenwerk des Caterers, der ihre optimistischen Erwartungen durch die Bank übertroffen habe. Das Betriebsergebnis (EBIT) der Wiener stieg 2024/25 um 35 Prozent, auch der Umsatz legte um gut ein Viertel zu.
Unter den schwachen Bankwerten gewannen Aktien der Erste Group geringe 0,1 Prozent auf 71,90 Euro. Marlene Eibensteiner von der Deutschen Bank hob ihr Kursziel für die Papiere von 72 auf 84 Euro an und bekräftigte ihre Kaufempfehlung. Die Erste Group sei einer der "top picks" in der europäischen Bankenlandschaft, schrieb die Analystin.
Abschläge von bis zu 1,1 Prozent waren bei den Papieren der RBI und der BAWAG zu sehen. Unter den übrigen Schwergewichten verbesserten sich OMV um starke 3,8 Prozent, womit die Titel den ATX maßgeblich unterstützten.
SBO-Titel gewannen 0,8 Prozent auf 30,90 Euro. Analyst Nicolas Kneip von der Wiener Privatbank sieht den Ölfeldausrüster angesichts der Unsicherheit in der Zollpolitik und dem niedrigen Ölpreis mit zurückhaltenden Kunden konfrontiert. Der Experte nahm seinen fairen Wert für die Aktie von 50,8 auf 47,3 Euro zurück, bestätigte jedoch seine Kaufempfehlung.
Am unteren Ende des prime market schlossen die Aktien der UNIQA mit einem Abschlag von knapp sieben Prozent. Der Rückgang ist jedoch zum Großteil auf den Dividendenabschlag zurückzuführen.
spa/sto
ISIN AT0000999982